Bauprojekt verzögert sich weiter Bericht: Stuttgart 21 wird nochmal 614 Millionen Euro teurer
Neue Probleme bei Stuttgart 21 zeichnen sich ab. Laut eines Berichts kann das Bauprojekt im Jahr 2025 nicht wie geplant in vollem Umfang in Betrieb gehen.
Das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 wird zur geplanten Eröffnung im Jahr 2025 aller Voraussicht nach nicht in vollem Umfang in Betrieb gehen können. Dies berichtet "Der Spiegel" am Freitag exklusiv und beruft sich dabei auf eine als "streng vertraulich" gekennzeichnete Unterlage des DB-Konzerns.
Zudem sollen die Gesamtkosten des Verkehrs- und Städtebauprojekts noch einmal deutlich auf dann 9,76 Milliarden Euro ansteigen. Das sind 614 Millionen Euro mehr als noch im Jahr 2022 veranschlagt.
Preiserhöhungen und Verzögerungen bei der Entwicklung
Grund für die neuerlichen Probleme sind laut des "Spiegel"-Berichts insbesondere Preiserhöhungen beim Bau sowie Verzögerungen bei der Entwicklung digitaler Zugsicherungen. Diese stünden teilweise erst im Mai des kommenden Jahres zur Verfügung, heißt es. Die neuen Systeme würden zur Inbetriebnahme voraussichtlich nicht alle Funktionalitäten beinhalten.
Zudem könne auch das Empfangsgebäude des neuen Bahnhofs nicht rechtzeitig fertig werden. Der Start mit den neuen Systemen 2025 sei jedoch gesichert, teilte eine Bahn-Sprecherin dem "Spiegel" auf Anfrage mit. Priorität hätten zunächst die Bauteile des Gebäudes, welche für die Inbetriebnahme relevant seien.
Kosten haben sich bereits vervierfacht
Das Projekt Stuttgart 21 war bereits 1994 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden, 2010 hatten schließlich die Bauarbeiten begonnen. Die Eröffnung war ursprünglich für 2019 geplant, wurde dann jedoch immer weiter nach hinten verschoben.
Die offiziellen Kostenschätzungen haben sich seit dem Jahr 1995 inzwischen fast vervierfacht. Damals war man von rund 2,5 Milliarden Euro ausgegangen.
- Pressemitteilung des "Spiegels" vom 13. Oktober 2023
- swr.de: "Stuttgart 21: Chronologie der Kostenexplosion"
