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Handwerker will bei Grünen-Wählern nicht arbeiten: deutliche Reaktionen


Deutliche Reaktionen
Handwerker will Grünen-Wähler nicht bedienen

Von t-online, pb

Aktualisiert am 14.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Arbeiter schweißt einen Fensterrahmen zusammen (Symbolfoto): Im Landkreis Calw will ein Fensterbauer keine grünen Kunden mehr.Vergrößern des Bildes
Ein Arbeiter schweißt einen Fensterrahmen zusammen (Symbolfoto): Im Landkreis Calw will ein Fensterbauer keine grünen Kunden mehr. (Quelle: Thomas Koehler/photothek.net/imago-images-bilder)
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Ein Schild erregt in Baden-Württemberg Ärger: Dort weigert sich ein Handwerker, Grünen-Wähler zu bedienen. Die Handwerkskammer äußert sich deutlich dazu.

Im Landkreis Calw sorgt in diesen Tagen eine ungewöhnliche Aktion für Aufsehen. Markus Jourdan, Inhaber von Jourdan Fensterbau und Innenausbau in Althengstett, hat ein Schild am Eingang seines Unternehmens aufgestellt, das Grünen-Wählern die Bedienung verweigert. Das berichtete zunächst die "Stuttgarter Zeitung".

Auf dem Schild ist zu lesen: "Sympathisanten und Wähler der 'Grünen' möchten wir in unserer Werkstatt nicht bedienen. Diese Menschen sind schuld am Untergang des Mittelstandes!". Dazu ist eine Sonnenblume zu sehen, in deren grüner Mitte sich ein Emoji vor Übelkeit den Mund zuhält – die Blume findet sich auch im Symbol der Partei von Wirtschaftsminister Robert Habeck wieder.

Der Handwerker Jourdan sagte der "Stuttgarter Zeitung", dass ihn unter anderem die Energiepolitik der Bundesregierung als Mittelständler schwer belaste. Er sei wegen seiner Abneigung gegen die Grünen weder rechtsextrem noch ein Verschwörungstheoretiker – und auch nicht ausländerfeindlich, schließlich habe in seinem 18-köpfigen Betrieb ein Drittel der Angestellten Migrationshintergrund.

Zugleich vertritt der Unternehmer laut dem Bericht die Auffassung, dass "Asylanten" in Deutschland besser behandelt würden als Deutsche und zudem Milliarden Steuergelder an die Welt verschenkt würden.

Anfeindungen gegen Grüne nehmen zu

Die Aussagen des Mittelständlers kommen in der Region nicht besonders gut an: Zuletzt waren in den Google-Bewertungen der Firma mehrere negative Einträge wegen des Anti-Grünen-Schildes zu lesen, ein Nutzer schrieb etwa: "Ich würde einen Betrieb mit derartiger Einstellung niemals erneut betreten. Unterste Schublade."

Und auch die örtliche Handwerkskammer der Region Stuttgart zweifelt an den Ausführungen des Fensterbauers: "Wir können weder im Land noch im Bund durch die Regierungsbeteiligung der Grünen eine Gefährdung des handwerklichen Mittelstands feststellen", so ein Vertreter zur "Stuttgarter Zeitung". Jedoch könne sich jeder Unternehmer aussuchen, für wen er arbeiten wolle.

Das "Hausverbot" für Grünen-Wähler ist keine ganz neue Idee: Seit dem im Frühjahr vielfach diskutierten Heizungsgesetz, das unter Federführung von Wirtschaftsminister Habeck entstanden war, sorgen immer wieder Unternehmer mit Protestaktionen gegen die Ampelkoalition für Aufsehen.

Im Hochsauerland hatte ein Gastronom ein Hausverbot für die Grünen-Spitzenpolitiker verhängt, selbst wenn diese sich dort vermutlich auch sonst nicht hätten blicken lassen. Am Tegernsee sorgte ein Schild in einem Fenster für ähnlichen Wirbel.

Grüne Kommunalpolitiker sprechen von einer starken Zunahme an Anfeindungen in ihren Gemeinden. Laut einer Bundestagsanfrage wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres 739 Angriffe auf Repräsentanten einer im Bundestag vertretenen Partei gezählt. Dabei traf es die Grünen mit mehr als 300 Fällen deutlich häufiger als alle anderen Parteien.

Verwendete Quellen
  • google.com: Rezensionen von Jourdan Fensterbau und Innenausbau
  • stuttgarter-zeitung.de (kostenpflichtig): Ein Handwerker will keine Grünen mehr bedienen
  • tagesspiegel.de (kostenpflichtig): Die Grünen werden zunehmend zum Hassobjekt
  • Eigene Recherchen
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