Eskalation in Stuttgart Autokorso zur Erdoğan-Wahl: Messerattacke – Männer in Lebensgefahr
Erst feiern Erdoğan-Fans, dann fliegen Steine vom Straßenrand: Ein Streit eskaliert, zwei Männer ringen um ihr Leben. Die Stuttgarter Polizei ist alarmiert.
In Stuttgart sind am späten Sonntagabend drei junge Männer Opfer eines Messerangriffs geworden. Ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei Stuttgart berichtete t-online in der Nacht, dass es auf der Theodor-Heuß-Straße in der City am Abend ein Autokorso von Anhängern des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdoğan gegeben hatte.
Erdoğan hatte die Stichwahl für das türkische Präsidentenamt am Sonntag knapp für sich entscheiden können. Der Polizei zufolge kam es in Stuttgart am Rande des Autokorsos zu Auseinandersetzungen: "Mehrere Personen warfen Steine auf die Fahrzeuge", so der Sprecher. Ihnen habe wohl das Ergebnis der Wahl missfallen. Mindestens drei junge Männer wurden daraufhin in eine Auseinandersetzung verwickelt, in der ein Unbekannter ein Messer zückte.
Zwei der Männer mussten mit lebensgefährlichen Stichverletzungen ins Krankenhaus, über die Schwere der Verletzung des dritten jungen Mannes war zunächst nichts bekannt. Wieso es zu der Auseinandersetzung kam, war zunächst unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen in dem Fall übernommen. Die Theodor-Heuß-Straße musste wegen der Auseinandersetzungen am Abend von der Polizei gesperrt werden.
Erdoğan-Anhänger feiern in ganz Deutschland
In ganz Deutschland wurde am Sonntagabend der Wahlsieg Erdoğans von vielen Menschen gefeiert. In Duisburg (Nordrhein-Westfalen) waren laut Polizei mehrere Hundert Fahrzeuge und mehrere Hundert Personen zu Fuß unterwegs. Bis auf vereinzeltes Zünden von Pyrotechnik blieb es laut einem Polizeisprecher friedlich. Ein auf Twitter veröffentlichtes Video zeigte einen Autokorso in München. In Essen gab es laut der Polizei eine kleinere Demonstration vor dem dortigen Generalkonsulat.
Auch in Berlin wurde der Sieg des amtierenden Präsidenten gefeiert. Rund um das Kottbusser Tor gab es am Abend vereinzelte kleinere Autokorsos von Unterstützern. Mancherorts wurde das Ergebnis auch kontrovers diskutiert. Berichte über Gewaltausbrüche wie in Stuttgart gab es aber andernorts nicht.
- Telefonat mit der Polizei Stuttgart
- Reporter vor Ort
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa