Daimler-Werk in Sindelfingen Tote bei Mercedes: Schon dritter Polizeieinsatz in kurzer Zeit
Die Region Stuttgart ist nach der Bluttat bei Mercedes-Benz fassungslos. Für die Mitarbeiter im Werk Sindelfingen ist es der dritte Polizeieinsatz in kurzer Zeit.
Nach dem tödlichen Angriff bei Mercedes-Benz steht die ganze Region Stuttgart unter Schock. Auch für die Mitarbeiter sei dies ein schwerer Schlag gewesen, heißt es von Reportern vor Ort.
Dabei sind vor allem die Arbeiterinnen und Arbeiter des Werkes in Sindelfingen besonders leidgeprüft: Bei den Schüssen auf dem Werksgelände handelt es sich schon um den zweiten gewaltsamen Angriff und den dritten Polizeieinsatz bei Mercedes-Benz in Sindelfingen innerhalb von etwas mehr als einem Jahr.
Im vergangenen Jahr raste ein 61-Jähriger mit dem Auto durch die Schranke auf das Daimler-Werk zu. Die Polizei konnte den Angreifer nach eigenen Angaben gerade noch rechtzeitig mit einem Schuss ins Bein stoppen, bevor Schlimmeres passiert ist.
Angreifer durchbricht Schranke in Mercedes-Werk
Im Februar 2022 hatte der Angreifer mit einem Kleinbus eine Schranke des Werks durchbrochen und Gas gegeben. Ein Bordstein und eine Verkehrsinsel beendeten die Raserei, der damals 61-Jährige wollte zu Fuß fliehen.
Dutzende Polizisten riegelten daraufhin das Werksgelände ab und stoppten den Verdächtigen. Der Mann bedrohte die Beamten nach eigenen Angaben mit einem Klappmesser, bis ein Polizist den 61-Jährigen mit einem Schuss am Bein verletzte. Laut den Ermittlern kam der Mann damals in eine psychiatrische Einrichtung.
Razzia wegen Bestechlichkeit bei Mercedes-Benz in Sindelfingen
Im März dieses Jahres dann stürmten abermals etliche Polizisten das Sindelfinger Mercedes-Gelände. Grund war eine Razzia wegen Bestechlichkeit. Den Vorfall hatte das Unternehmen selbst zur Anzeige gebracht, wie ein Konzernsprecher damals t-online sagte.
Die beschuldigten Mitarbeiter waren im Einkauf tätig und hätten dort Mittel und Wege gefunden, Aufträge an bestimmte Firmen zu vergeben. Es ging um Millionensummen.
Nun gab es abermals einen Großeinsatz der Polizei. Doch anders als bei den beiden anderen Vorfällen diesmal mit schrecklichem Ende: Zwei Menschen verloren ihr Leben. Der Tatverdächtige, ein 53 Jahre alter Mann, soll noch am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Hintergründe der Tat sind bislang noch unklar.
- Eigene Recherchen
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa