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VfB Stuttgart-Fans zuversichtlich: "Mich hat Hoeneß komplett abgeholt"


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VfB-Fans mit neuer Zuversicht
"Mich hat Hoeneß komplett abgeholt"


Aktualisiert am 06.04.2023Lesedauer: 3 Min.
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Der VfB erzielt das Tor zum 0:1 durch Torschütze Enzo Millot: Für die VfB-Fans war dieser Moment eine Erlösung. (Quelle: IMAGO/Julia Rahn)
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Der Stuttgarter Einzug ins Pokalhalbfinale sorgt in einer VfB-Kneipe für ungewohnte Euphorie. Der Auftritt macht den Fans neuen Mut für den Abstiegskampf.

Als Enzo Millot in der 83. Minute das 1:0 für den VfB Stuttgart gegen den 1. FC Nürnberg erzielt, bricht im "The Corner" am Cannstatter Wilhelmsplatz großer Jubel aus. Die ganze Anspannung, die sich über das zuvor sehr ereignisarme Spiel aufgebaut hat, entlädt sich genau jetzt. In diesem einen Moment.

Rund zehn Minuten später ertönt der Schlusspfiff. Der VfB Stuttgart zieht ins Halbfinale des DFB-Pokals ein – und das in einer solchen Seuchensaison. Die rund 100 VfB-Fans genießen diesen Moment. Erfolgsverwöhnt sind sie derzeit wahrlich nicht, die Anhänger des VfB.

Nur zwei Tage vor dem wichtigen Spiel – der Einzug ins Halbfinale spült immerhin zusätzliche 3,3 Millionen Euro in die klammen Kassen – hatte der Verein für Bewegungsspiele Trainer Bruno Labbadia gefeuert und Sebastian Hoeneß als dessen Nachfolger verpflichtet. Erst am Dienstag hatte der zum ersten Mal mit der Mannschaft trainiert.

Entsprechend angespannt ist die Stimmung im Corner vor dem ersten Auftritt mit dem neuen Coach. Schon die Startaufstellung wird heiß diskutiert: Kehrt man wohl zur Fünferkette zurück, mit drei Innenverteidigern? Warum sind nur zwei echte Offensive auf dem Platz? Warum bringt Hoeneß Pfeiffer und nicht Guirassy?

VfB-Fan: Labbadia "hätte man nie holen dürfen"

Einig sind sich die VfB-Fans darin, dass die Entlassung von Labbadia richtig war. Für manche kam sie allerdings zu spät. "Man hätte ihn nie holen dürfen", sagt etwa Alex aus Stuttgart. Nebensitzer Benny merkt an, "dass der Kader einfach schlecht ist" – "aber doch auch nicht schlechter als der von Schalke oder Bochum", mischt sich ein VfB-Fan vom Nachbartisch in die Unterhaltung ein. "Mich hat er auf der Pressekonferenz komplett abgeholt. Ich hab' wieder Hoffnung", sagt er auf Sebastian Hoeneß angesprochen.

Schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn sind alle heiß auf den Anpfiff. Die Ungeduld wird dann noch weiter ausgereizt, weil der Beginn der Partie um eine halbe Stunde nach hinten verschoben wird – aus Sicherheitsgründen, wie die Sky-Moderatoren verkünden.

Defensive Aufstellung sorgt für Diskussionen

Weil das Notprogramm des Pay-TV-Senders nicht besonders spannend ist, wird munter weiter diskutiert. Vor allem über die defensive Aufstellung des neuen Trainers Sebastian Hoeneß. "Wer soll denn da die Tore schießen?" lautet eine Frage, auf die niemand so recht eine Antwort weiß. In so einem Spiel müsse man eben erst einmal hinten sicher stehen, dann sähe man weiter, lautet der Konsens. Da Hoeneß erst so kurz da sei, könne man nicht so viel erwarten.

Dann ertönt endlich der Anpfiff und die Augen der VfB-Fans richten sich gebannt auf die Flachbildschirme und Leinwände im "Corner". Was die Mannschaft dort zeigt, ist kein Spektakel, aber so richtig bangen müssen die Cannstatter auch nicht.

Lediglich der bereits erwähnte Stürmer Luca Pfeiffer bekommt bei der einen oder anderen unglücklichen Aktion ein paar unschöne Worte entgegengerufen. Vor allem als er kurz vor seiner Auswechslung eine riesige Chance vergibt – und den Ball frei stehend aus wenigen Metern übers Tor setzt. Abseits wäre es allerdings auch gewesen.

VfB zwischen der Relegation im Pokalfinale?

Für ihn kommt direkt im Anschluss (64. Minute) Serhou Guirassy ins Spiel – Stuttgarts etatmäßiger Stammstürmer, der allerdings nach seiner Verletzung noch nicht ganz fit ist. Als weitere zehn Minuten danach der spätere Torschütze Enzo Millot gemeinsam mit Angreifer Tiago Tomas auf den Platz kommt, wird das Offensivspiel besser – und mit ihm die Stimmung in der VfB-Kneipe. Nochmals zehn Minuten später fällt das Tor und alle Dämme brechen.

Nach dem Sieg herrscht unter den Stuttgartern große Erleichterung. Und auch ein wenig Galgenhumor macht sich breit: "Wie verrückt wäre es, wenn wir Donnerstag die Relegation spielen, Samstag das Pokalfinale und am Montag wieder Relegation", orakelt ein Fan. So zumindest haben DFB und DFL derzeit die Partien terminiert.

Doch der Pokalauftritt gibt den Schwaben neuen Mut: "Wenn wir so weitermachen, können wir auch den direkten Klassenerhalt schaffen", lautet Alex' Fazit: Der erste Auftritt des VfB Stuttgart unter seinem neuen Trainer Sebastian Hoeneß hat die Zuversicht zurückgebracht nach Bad Cannstatt.

Verwendete Quellen
  • Recherche vor Ort
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