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Zum journalistischen Leitbild von t-online.VfB-Fan im Gespräch "Die Entlassung von Labbadia war notwendig"
Der VfB Stuttgart trennt sich von Trainer Bruno Labbadia. Für viele Fans des Bundesligisten ist das eine gute Nachricht.
Klickt man sich an diesem Montagnachmittag durch die sozialen Netzwerke, herrscht in VfB-Kreisen nach der Entlassung von Bruno Labbadia überwiegend eine große Erleichterung. Geht es nach den Fans, wäre er besser nie Trainer geworden. Und in der Tat, viele haben seine Verpflichtung von Anfang an kritisch gesehen. Doch auch der Zeitpunkt seiner Entlassung, mitten in der englischen Woche, sorgt für viel Kritik.
"Ich finde, dass die Entlassung notwendig war. Er versuchte, sein System durchzudrücken, und schaute eben nicht, welches System am besten zur Mannschaft passte", obwohl er genau das bei seiner Vorstellung versprochen habe, kritisiert Manuel aus Ulm. Er ist Vereinsmitglied und Dauerkarteninhaber und steht mit seiner Meinung stellvertretend für viele andere VfB-Fans. Der Zeitpunkt ist seiner Meinung nach aber der falsche: "Die Länderspielpause hätte man zum Wechsel perfekt nutzen können", sagt er im Gespräch mit t-online.
Kurze Vorbereitungszeit für neuen VfB-Trainer
Nun bleibt dem neuen Trainer Sebastian Hoeneß in der Tat nur wenig Zeit, die Mannschaft auf das nächste wichtige Spiel vorzubereiten, denn: Schon am Mittwoch muss der VfB im DFB-Pokal gegen den 1. FC Nürnberg ran.
"Labbadia ist nicht der alleinige Grund, warum es aktuell so schiefläuft. Es fehlt beispielsweise die Tiefe im Kader, siehe die Linksverteidiger Position und die Position im Sturm. Pfeiffer und Perea sind nicht die Back-ups für Guirassy, welche man benötigt", sagt Manuel, der unter "@Mxnu1893" viel über seinen Lieblingsverein twittert. Dazu habe es bisher kein Trainer geschafft, die Abwehr konstant zu stabilisieren.
Alexander Wehrle "versteht den VfB wohl nicht"
Kritik übt er auch am Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle. Der habe sich wohl Ruhe erhofft, "versteht wohl den VfB jedoch nicht" – auch die Außendarstellung sei nicht gut, lautet sein Fazit. Mit der Bekanntgabe der Berater Sami Khedira und Philipp Lahm habe er sich zudem keinen Gefallen getan. "Mir fehlen im Allgemeinen das Vertrauen und die Zuversicht in ihn."
Sportdirektor Fabian Wohlgemuth habe bisher noch nicht viel gestalten können. "Er hat für ihn zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt die Stelle als Sportdirektor angenommen. Die Fußstapfen, die Mislintat beispielsweise in Sachen Sympathie hinterlassen hat, sind groß."
Diese Unsicherheit merke er ihm auch in Interviews an. "Alles in allem wünsche ich beiden den größtmöglichen Erfolg, weil es am Ende um den VfB geht und der VfB erfolgreich sein soll. Positiv bin ich aktuell jedoch nicht gestimmt", sagt er.
VfB-Fan: Sebastian Hoeneß bessere Wahl als Bruno Labbadia
Was den neuen Trainer Sebastian Hoeneß angeht, sei er da schon zuversichtlicher. Sagt aber auch: "Ich bin gespannt, ob er die Mannschaft vor allem für die letzten Spiele in die Spur bringen und den Bock umstoßen kann." Im Vergleich zu Labbadia sei er aber die bessere Wahl. Allein schon, "weil man unter Labbadia schon länger nicht mehr das Gefühl hatte, dass das gut gehen wird".
Hoeneß indes traue er auch die zweite Liga zu: "Auch wenn er keine Zweitliga-Erfahrung hat. Ich hoffe jedoch erst einmal, dass er den Klassenerhalt mit der Mannschaft schafft!"
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