Tarifverhandlungen Streik legt Flughafen Stuttgart lahm
Reisende am Flughafen Stuttgart müssen am Freitag wohl viel Geduld mitbringen: Ein Streik könnte viele Flüge ausfallen lassen. Wie es weitergeht, ist offen.
Im seit Monaten schwelenden Tarifstreit ruft die Gewerkschaft Verdi nun zum Streik an deutschen Flughäfen auf. Der Arbeitskampf soll am Freitag, dem 17. Februar, neben anderen deutschen Flughäfen auch den in Stuttgart lahmlegen. Denn auch dort sind Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes beschäftigt. Das kündigte die Gewerkschaft auf die Nacht zum Mittwoch an.
Hintergrund ist, dass die Beschäftigten der Betreibergesellschaften häufig nach den Tarifverträgen der Kommunen bezahlt werden. Die Passagiere müssen sich zum Wochenende hin auf Verspätungen und Flugausfälle gefasst machen.
Eine Ausnahme gibt es bei dem Streik: Hilfslieferungen in die Türkei und nach Syrien. Hier werde über Notdienstvereinbarungen der Flugplan sichergestellt. Viele Hilfslieferungen würden zudem über das Zentrum für Auslandslogistik des THW in Mainz erfolgen. Dazu werde vor allem der Flughafen Hahn genutzt, der nicht vom Streik betroffen sei.
Die Gewerkschaft schließt eine Ausweitung der Streiks nicht aus
In den laufenden Tarifverhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen bisher zurückgewiesen.
Wie lange und hart der Tarifkampf wird, ist offen. In der Vergangenheit hat die Gewerkschaft bereits harte Tarifauseinandersetzungen geführt. Auch dieses Mal schließt Verdi eine Ausweitung der Streiks nicht aus. Der bisher letzte große Warnstreik mit vergleichbaren Folgen liegt bereits einige Jahre zurück: Im April 2018 mussten deutschlandweit Hunderte Flüge annulliert werden, weil die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes lange Zeit ergebnislos verliefen.
- Pressemitteilung der Gewerkschaft Verdi
- Eigene Recherchen