Fußball-Bundesliga Stuttgarts Wehrle: Keine Europapokal-Einnahmen einkalkuliert

Der VfB droht, die internationalen Plätze zu verpassen. Dem Vorstandschef bereitet das keine allzu großen Sorgen. Er antwortet auch auf die Frage nach einem möglichen Spannungsabfall.
Laut Vorstandschef Alexander Wehrle hätte ein Verpassen der internationalen Wettbewerbe für den VfB Stuttgart keine schwerwiegenden Folgen. "Wir sind Sportler und wollen jedes Spiel gewinnen. Daher würden wir uns natürlich freuen, erneut in den Europapokal einzuziehen", sagte Wehrle der Deutschen Presse-Agentur. "Aber das war nie unser originäres Ziel."
Vor dem 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga liegt der VfB mit 37 Punkten auf Tabellenplatz acht. Der Rückstand auf Platz sechs beträgt zwei, der auf die Champions-League-Ränge fünf Zähler.
"Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir in dieser Saison möglichst frühzeitig 40 Punkte erreichen wollen", erklärte Wehrle. Bei einem Sieg gegen Bayer Leverkusen am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) hätten die Schwaben das geschafft.
"Kein wirtschaftlicher Zwang, Spieler zu verkaufen"
"In unserer internen Planung wurden für die Spielzeit 2025/2026 keine internationalen Einnahmen einkalkuliert. Sollten wir den Europapokal erreichen, wären das also zusätzliche Mehreinnahmen, die wir dann beispielsweise wieder in Infrastruktur oder Mannschaft investieren könnten", so Wehrle. Diese Saison nahm der VfB durch die Königsklasse gut 43 Millionen Euro an Preisgeld ein.
Auch wenn er das internationale Geschäft verpassen sollte, sei der VfB nach der Saison nicht auf Transfererlöse angewiesen. "Es besteht so oder so kein wirtschaftlicher Zwang, im Sommer Spieler zu verkaufen", sagte Wehrle. "Das war letzten Sommer übrigens auch nicht so. Serhou Guirassy, Waldemar Anton und Hiroki Ito sind nicht gegangen, weil wir sie abgeben mussten, sondern weil sie entschieden haben, in ihrer Karriere einen anderen Schritt zu gehen."
Torjäger Guirassy und Abwehrchef Anton waren zu Borussia Dortmund, Verteidiger Ito zum deutschen Rekordmeister FC Bayern München gewechselt.
Nur ein Sieg aus sieben Spielen
Angesichts der namhaften Abgänge im Sommer, der Zusatzbelastung durch die Champions League und diverser personeller Rückschläge hatten die Stuttgarter in der laufenden Saison einige Herausforderungen zu meistern. Dass es bei der Mannschaft nach dem Aus in der Königsklasse Ende Januar zu einem leichten Spannungsabfall gekommen sein könnte, glaubt Wehrle nicht.
"Hätten wir seitdem nur so gespielt wie in der ersten Halbzeit in Kiel, würde ich da vielleicht mitgehen", sagte der 50-Jährige. "Aber die Mannschaft hat oft genug bewiesen, dass sie noch voll bei der Sache ist – wie etwa in Hoffenheim oder gegen die Bayern, gegen die wir vor der Pause klar besser waren."
In Kiel hatte Stuttgart zuletzt 2:2 gespielt. Gegen Hoffenheim hatte es zuvor ein 1:1, gegen die Bayern eine 1:3-Niederlage gegeben. Insgesamt holte der VfB aus den vergangenen sieben Liga-Partien nur fünf Punkte. "Es sind noch neun Spieltage und es ist nach wie vor ganz viel drin", meinte Wehrle. "Und im Pokal stehen wir bekanntermaßen im Halbfinale."
- Nachrichtenagentur dpa