Schnaps-Krimi am Bodensee 230 Liter extrateurer Gin samt Stahlkugel verschwunden
Ob die Bodensee-Nixen wohl jetzt beschwipst sind? Vom Grund ist jedenfalls eine große Stahlkugel verschwunden, in der teurer Schnaps aufbewahrt worden war.
Die Idee klingt absurd, aber bisher hat sie einer Schnapsmanufaktur aus der Schweiz gutes Geld eingebracht: 230 Liter desselben Gins, den das Unternehmen sonst auch herstellt, werden in eine Edelstahlkugel gefüllt. Darin lagert der Schnaps dann 100 Tage in 20 Metern Tiefe – und nach dem Heraufholen kurz vor Weihnachten lässt er sich als Spirituose mit nun angeblich ganz besonderem Aroma für rund das Dreifache verkaufen.
Mit diesem Vorgehen hatte die Fishgroup GmbH bereits in den beiden vergangenen Jahren Erfolg. Druck und konstante Temperatur unter Wasser sollen für die exquisite Note des alkoholischen Getränks sorgen. Ob das so stimmt, sei dahingestellt. Sicher ist jedoch: Für eine 55 Zentiliter fassende Flasche sind Liebhaber bereit, 99 Schweizer Franken zu zahlen.
Schnaps-Diebe vom Bodensee müssen mit Spezialequipment gekommen sein
Die meisten Flaschen waren 2022 bereits vorbestellt und verkauft. Doch dieses Jahr gibt es nichts aus dem Bodensee heraufzuholen: Die Kugel ist fort. Taucher fanden am Seegrund nur noch ihren Abdruck.
Die Besitzer, die neben der Ginmischerei außerdem im Cateringgeschäft und Eventmanagement aktiv sind, gehen davon aus, dass Diebe am Werk waren. "Es ist für uns unfassbar, dass so etwas passiert und es so dreiste Menschen gibt, die so etwas tun", schrieben die Schnapshersteller auf ihrer Webseite.
Anzeige ist erstattet, die Kantonspolizei Thurgau bestätigte den Eingang. Nach Angaben eines Sprechers waren Polizeitaucher bereits vor Ort, um sich selbst ein Bild zu machen. Um die 800 Kilogramm schwere Kugel zu heben, müssten die Diebe mit Spezialequipment angerückt sein, hieß es.
- die-manufaktur.shop: "Der Schweizer Gin AUS dem Bodensee"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa