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Bartgeier Wally und Bavaria bekommen Verstärkung


Ramsau bei Berchtesgaden
Bartgeier Wally und Bavaria bekommen Verstärkung

Von dpa
08.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Bartgeier „Bavaria“Vergrößern des BildesDas ausgewilderte Bartgeierweibchen „Bavaria“. (Quelle: Peter Kneffel/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

Die beiden im Nationalpark Berchtesgaden ausgewilderten Bartgeier Wally und Bavaria bekommen Verstärkung. Anfang Juni sollen zwei in Spanien geschlüpfte junge Bartgeier ausgewildert werden, wie der Nationalpark und der Naturschutzverband LBV am Freitag mitteilten. Im vergangenen Jahr waren mit Wally und Bavaria mehr als 100 Jahre nach ihrer Ausrottung erstmals wieder Bartgeier in Deutschland angesiedelt worden.

Es wird eine Familien-Zusammenführung: Die beiden Jungen stammen aus demselben Bartgeierzentrum in Andalusien wie Wally und Bavaria. Es ist den Angaben zufolge die bedeutendste Station innerhalb des Zuchtprogramms EEP in Europa, an dem gut 40 Aufzuchtstationen und Zoos beteiligt sind. Das Geschlecht der Küken für Berchtesgaden wird erst in einigen Wochen nach einer Genprobe feststehen.

Die verwandtschaftliche Beziehungen zu Wally und Bavaria sind aber aufgrund der Zuchtpaare klar. "Wir werden den kleinen Bruder oder die kleine Schwester von Wally, sowie einen Cousin oder eine Cousine von Bavaria erhalten", berichtet LBV-Experte Toni Wegscheider. "Auf die künftige Paarbildung und damit die Genetik der Tiere wird dies keinen negativen Einfluss haben, da sich die künftigen Paare aus Bartgeiern des gesamten Alpenraums zusammenfinden werden."

Wally und Bavaria werden frühestens in zwei, eher wohl in fünf Jahren Nachwuchs zeugen. Sie werden irgendwo im Alpenraum auf ihren Erkundungsflügen einen Partner suchen - oder sie werden von einem Männchen gefunden. Wally, die ein wenig als Stubenhockerin gilt und wenig unterwegs war, könnte laut Wegscheider etwa einen von auswärts durchziehenden Bartgeier kennenlernen.

Bavaria wiederum ist nach Monaten gerade zurückgekehrt, sie hatte den Winter in der Steiermark verbracht. Fans beobachten seit einem Jahr auf der LBV-Seite die Ausflüge der Tiere - und warten nun gespannt auf ein Treffen der beiden. Vielleicht könne man Wally und Bavaria bald einmal im gemeinsamen Formationsflug erleben, schrieb jemand.

Zeitweise sah es so aus, als ob die neuen Bartgeier für den Nationalpark Berchtesgaden Franken sein könnten. Im Nürnberger Tierpark hatte ein Bartgeierpaar zu brüten begonnen - doch nun wurde bekannt: Die Küken waren noch vor dem Schlüpfen aus den Eiern tot.

In Andalusien hingegen haben sieben Küken überlebt. "Wir freuen uns darüber, dass uns nach Wally und Bavaria nun erneut zwei junge Bartgeier aus dem spanischen Zuchtzentrum Guadelentín in Andalusien zugewiesen wurden", sagte Nationalparkdirektor Roland Baier.

Die jungen Bartgeier sind dort auf 1300 Meter Höhe bei ihren Eltern in großen Volieren. Sie bekommen laut Wegscheider noch "Babynahrung": frisches Fleisch, etwa von Schaf, Ziege - oder überfahrenen Tieren. Erst mit etwa einem halben Jahr fressen sie fast nur noch Knochen.

Noch heißen die jungen Bartgeier nach ihren Zuchtnummern "BG1145" und "BG1147". "BG1145" schlüpfte am 6. März, "BG1147" drei Tage später. Es ist das Küken der Bartgeier Elías und Viola und damit ein Geschwister von Wally. Über die Namensvergabe und eine mögliche Beteiligung der Öffentlichkeit werde in den nächsten Wochen informiert, hieß es.

Die beiden Neuen werden im Nationalpark in derselben Nische wohnen wie zuvor Wally und Bavaria, die im vergangenen Jahr dort ausgezogen sind. Streit ist laut Wegscheider nicht zu erwarten. "Bartgeier werden erst ruppig, wenn sie in einem Revier sesshaft werden." Insgesamt leben im Alpenraum um die 340 wilde Bartgeier, in Gehegen sind es in Europa etwa 180.

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