Sonntagsausflug durch die Stadt 600 Schafe ziehen durch die Nürnberger Innenstadt
Wenn es in Nürnberg blökt und trampelt, kann das nur eines bedeuten: Die Schafsherde begibt sich auf ihren alljährlichen Weg Richtung Winterweide.
Früh am Sonntagmorgen wird die Wöhrder Wiese bei Nürnberg wieder zum Leben erwachen. Dann nämlich begibt sich Schäfer Thomas Gackstatter mit seinen rund 600 Schafen auf den Weg in Richtung der Winterweiden, westlich von Fürth. Wie jedes Jahr im Herbst zieht die Schafherde dabei quer durch die Nürnberger Innenstadt. Vom Hauptmarkt aus geht es ins Pegnitztal West.
Gegen 10 Uhr, so die Prognose, dürften die Tiere den Hauptmarkt erreichen – vorausgesetzt, das Wetter bleibt stabil und die Schafe lassen sich nicht von der Vielzahl der Eindrücke ablenken.
Schafzug: Das müssen Passanten beachten
Das Umweltamt der Stadt Nürnberg bittet die Bürger um Verständnis und Unterstützung: Wege sollten frei gehalten, Hunde angeleint und von der Herde ferngehalten werden. Außerdem ist der Einsatz von Drohnen strikt untersagt. "Die Tiere reagieren sensibel auf Störungen", erklärt eine Sprecherin des Umweltamts. Die Mitarbeiter des städtischen Umweltamts begleiten den Schafzug und stehen bei Fragen der Bevölkerung bereit.
Im Sommer sorgen die Tiere auf städtischen Biotopflächen für eine höhere Artenvielfalt, indem sie gezielt Gräser und Kräuter fressen und den Boden durch ihre Hufe auflockern. Ob in Gebersdorf, auf dem Moorenbrunnfeld oder im Pegnitztal – die Beweidung durch die Schafe ist seit Jahren ein fester Bestandteil der ökologischen Strategie Nürnbergs.
Wenn also am Sonntagmorgen die ersten Glöckchen der Schafe zu hören sind, verbindet sich Tradition mit einem modernen Anliegen: dem Schutz der Biodiversität – mitten in der Großstadt.
- Recherche der Redaktion
- Pressemitteilung der Stadt Nürnberg
- nuernberg.de: Schafe in der Stadt