Umzug Aufwendige Anreise aus Polen: Dieses Tier ist neu im Tiergarten Nürnberg
Der Tiergarten ist um eine Attraktion reicher: Dort hat eine neue Seekuh Einzug gehalten. Ihr Umzug gestaltete sich gar nicht so einfach.
Im Tiergarten der Stadt Nürnberg gibt es Zuwachs: Vergangene Woche ist das junge Weibchen Lettice aus dem Wroclawer Zoo in Polen zu der bestehenden Nürnberger Gruppe von Rundschwanzseekühen hinzugekommen.
Diese imposanten Tiere, auch bekannt als Manatis (Trichechus manatus), sind von der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdete Art eingestuft. Der Tiergarten Nürnberg spielt nach eigenen Angaben eine wichtige Rolle im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm EEP für Manatis.
Lettice wurde im September 2020 im Zoo im polnischen Wroclaw geboren und wurde von einem auf Zootiertransporte spezialisierten Unternehmen in einer eigens für Seekühe konzipierten Kiste – gefüllt mit warmen Wasser – nach Nürnberg gebracht. Die Reise begleiteten eine Tierärztin sowie Tierpfleger. Die stellten sicher, dass sich der Transport für die Seekuh so angenehm wie möglich gestaltete, heißt es.
Lettice schwimmt schon mit den anderen Manatis im Becken
Nach ihrer Ankunft wurde Lettice dann von Tiergartentechnikern mit einem Gabelstapler in das Manatihaus gebracht, wo sie aus der Transportkiste in den Pool glitt. Der Medpool ist ein abgrenzbarer Bereich im Becken des Manatihauses, in dem die Tiere beobachtet und behandelt werden können, wenn sie krank sind. Schon bald aber konnte Lettice zu den drei anderen Manatis schwimmen: zu dem 29-jährigen Weibchen Mara und den 9- und 19-jährigen Männchen, Mandillo und Zorro.
Der Kurator für Artenschutz und Forschung des Tiergartens Nürnberg, Lorenzo von Fersen, äußerte seine Freude über das neue Mitglied in der Gruppe. Von Fersen ist zudem der Koordinator des seit 2007 bestehenden Erhaltungszuchtprogramms EEP des Europäischen Zooverbandes für Manatis. Dieses Programm koordiniert die Zucht bedrohter Tierarten in zwölf Zoos, darunter auch die Rundschwanzseekühe. Das Ziel ist es, stabile und gesunde Reservepopulationen außerhalb des natürlichen Lebensraums der Tiere zu erhalten. Aktuell umfasst dieses Programm 57 Manatis. "Und wir hoffen, dass unsere Manatis bald Nachwuchs bekommen", so von Fersen.
In der Natur ist die Tierart laut IUCN gefährdet und verschiedenen Gefahren ausgesetzt, die mit menschlichem Einfluss zusammenhängen. In Venezuela etwa werden Manatis unsachgemäß gejagt, während ihnen in Brasilien der Ausbau der Küsteninfrastruktur zusetzt.
Dieser Text wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Pressemitteilung des Tiergartens Nürnberg vom 2. August 2023