Mainz Feiern nach zwei Jahren Pandemie: Rheinland-Pfalz-Tag
Zusammen und im Chor haben Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Landtagspräsident Hendrik Hering und Oberbürgermeister Michael Ebling den 36. Rheinland-Pfalz-Tag am Freitag in Mainz für eröffnet erklärt. "Wir freuen uns, nach zwei Jahren Pandemie wieder zusammen zu feiern - und das im schönen Mainz", sagte Dreyer bei sommerlichen Temperaturen auf der Landesbühne vor dem Innenministerium. "Wir feiern Demokratie, Freiheit und Solidarität." Auch in dem Bewusstsein, dass an anderer Stelle in Europa die Menschen ganz schrecklich litten, ergänzte die SPD-Politikerin mit Blick auf den Krieg in der Ukraine.
"Wir dürfen feiern, auch in dem Wissen, dass es nicht allen gut geht", sagte Dreyer auch und nannte das von der Flutkatastrophe schwer getroffenen Ahrtal. Sie begrüßte den Spielmannszug Ahrweiler, der zur Eröffnung spielte und Karnevals-Prinz Mathias I. aus Ahrweiler. "Wir bleiben an eurer Seite. Das haben wir versprochen."
Hering erinnerte daran, dass die Bürger die Landesverfassung am 18. Mai 1947 in einer Urabstimmung angenommen hatten. "Es ist ein ganz großes Glück, dass wir 75 Jahre später in einer weltoffenen, freien und demokratischen Gesellschaft leben", sagte der SPD-Politiker. "Wenn wir Demokratie und den Zusammenhalt der Gesellschaft erhalten, dann kann uns gar nichts passieren."
Bis zu 300 000 Besucher werden zum Rheinland-Pfalz-Tag erwartet, der am Sonntag mit dem traditionellen Festzug zu Ende geht. Regionen, Organisationen und Vereine präsentieren sich an 330 Zelt-Ständen. Dazu gibt es Musik und Unterhaltung auf fünf Bühnen.
Hering hatte am Nachmittag die Tage der offenen Tür im Landtag eröffnet. "Wir haben fünf Jahre saniert." Das für September 2021 geplante Bürgerfest im historischen Deutschhaus am Rhein habe wegen der Pandemie ausfallen müssen. "Wir können gemeinsam stolz sein auf das, was aus dem Land geworden ist", betonte Hering und erinnerte daran, dass dem Bindestrich-Bundesland keine große Zukunft vorhergesagt worden war. "Wir sind auch das europäischste Bundesland", betonte Hering. "Kein anderes Bundesland lebt den europäischen Gedanken so intensiv wie wir." Dies machten auch die Präsentationen der Partnerregionen auf dem Fest deutlich.
Zum Auftakt hatte das Kabinett am Vormittag im Naturhistorischen Museum getagt. Dreyer hatte am Nachmittag engagierte junge Menschen zu einem Jugendtalk an der Landesbühne eingeladen und mit ihnen über die Zeit in der Pandemie und die Schule der Zukunft gesprochen.