Mainz Kulturministerin ruft zu Konzert- und Theaterbesuchen auf
Nach zwei Jahren Pandemie braucht die Kultur in Rheinland-Pfalz nach den Worten von Ministerin Katharina Binz jetzt vor allem ideelle und gesellschaftliche Unterstützung. "Geht in die Veranstaltungen, geht in die Vorstellungen", rief Binz am Dienstag die Bevölkerung auf. Der Besuch von Konzerten, Theateraufführungen oder Ausstellungen sei sicher - "und die Einrichtungen und Künstler brauchen das auch, um in Zukunft bestehen zu können".
Bei der Vorstellung des Kulturförderberichts des Landes für die Jahre 2019/20 sagte die Grünen-Politikerin, das bis zur Jahresmitte verlängerte Landesprogramm zur Unterstützung der Kultur in der Pandemie werde sehr gut angenommen. Seit April 2020 seien mehr als 4400 Anträge bewilligt und 11,1 Millionen Euro ausgezahlt worden.
Der Haushaltsentwurf für 2022, der im März zur Abstimmung im Landtag ansteht, soll nach Angaben der Kulturministerin mit Mehrausgaben von fünf Millionen Euro "einige neue Weichenstellungen" setzen. Dabei nannte sie ein Förderprogramm zur Unterstützung von ehrenamtlicher Arbeit in Kultureinrichtungen durch hauptamtliche Kräfte. Außerdem soll eine Strukturförderung für die freie Kulturszene auf den Weg gebracht werden.
In der Kulturabteilung des Ministeriums, zu dem auch die Ressorts Familie, Frauen und Integration gehören, soll ein neues Förderreferat eingerichtet werden. Als Ziel nannte Binz das Bemühen, Kulturförderprogramme des Bundes und der EU stärker zu nutzen. Bislang habe Rheinland-Pfalz unterdurchschnittlich von diesen Töpfen profitiert.
Dem Kulturförderbericht folgt nun der Start der Kulturentwicklungsplanung. Diese soll konkrete Maßnahmen und Schwerpunkte bestimmen und sich dabei vor allem an Bedürfnissen von Akteuren der Kulturszene orientieren. Auch die Kommunen, auf die etwa die Hälfte der Kulturausgaben in Rheinland-Pfalz entfallen, sollen den Prozess aktiv mitgestalten.
Den Anfang macht Ende März oder im April eine zentrale Auftaktveranstaltung in Mainz. Danach sind Regionalforen sowie eine Online-Beteiligungsplattform geplant. Dort sollten auch junge Menschen sowie Menschen mit Migrationserfahrung einbezogen werden, sagte Binz. "Wir wollen auch über das sprechen, welchen Blick das Publikum auf die Kultur hat."