Start der Luca-App? Landesregierung will Entscheidung zur Kontaktnachverfolgung

Rheinland-Pfalz strebt eine digitale und vor allem einheitliche Lösung der Corona-Kontaktnachverfolgung an. Zur Öffnung der Außengastronomie könnte die Luca-App zum Einsatz kommen.
Die rheinland-pfälzische Landesregierung drängt auf eine schnelle und einheitliche digitale Lösung für die Kontaktnachverfolgung von Corona-Infektionen – etwa per App. Dies sei notwendig, "um Öffnungsschritte in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu begleiten und sicherzustellen, dass der Datenaustausch schnell abläuft", sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Mittwoch in Mainz. Auf Initiative von Rheinland-Pfalz werde sich die Gesundheitsministerkonferenz in ihrer nächsten Sitzung am Montag (15. März) damit befassen.
Die Ministerpräsidenten und die Bundeskanzlerin hatten beschlossen, dass sich die Länder bei der Kontaktnachverfolgung in elektronischer Form auf ein gemeinsames Vorgehen einigen. Der Chef des Bundeskanzleramtes, Helge Braun (CDU), hatte sich am Dienstag ebenfalls für eine schnelle Entscheidung zur Corona-Kontaktnachverfolgung etwa mit der Luca-App stark gemacht. Ein möglicher Start der zusätzlichen App könnte beispielsweise zum 22. März erfolgen, wenn in manchen Regionen die Außengastronomie wieder geöffnet werde, hatte er auf einer Veranstaltung des Softwarekonzerns Microsoft gesagt.
Bundeseinheitliches Vorgehen notwendig
Die Luca-App könne eine Lösung sein, entscheidend sei aber ein bundeseinheitliches Vorgehen, heißt es im Gesundheitsministerium in Mainz. Die Dehoga hatte im vergangenen Herbst vor dem zweiten Lockdown auf die Kontaktdaten-App BarCov eines Startups aus Mayen gesetzt.
Mit der Luca-App können sich Besucher eines Cafés, eines Restaurants, einer Kulturveranstaltung aber auch eines Fußballspiels oder eines ähnlichen Events einchecken und für den Fall einer Corona-Warnung ihre Kontaktdaten hinterlassen. Während manche Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern bereits entschieden haben, das Luca-System zu lizenzieren, haben sich andere Bundesländer noch nicht entschieden. Wettbewerber von Luca und Open-Source-Aktivisten kritisieren die App, unter anderem weil sie nicht quelloffen entwickelt wurde.
- Nachrichtenagentur dpa