Ungewöhnliche Karriere in Leipzig Früherer afghanischer Minister fährt jetzt Essen aus
Er war in Afghanistan als Kommunikationsminister tätig, dann verließ Sayed Ahmad Shah Sadaat das Land. Seit einigen Monaten arbeitet er als Essensbote in Leipzig – doch offenbar nicht mehr lange.
Sayed Ahmad Shah Sadaat arbeitete in Afghanistan als Kommunikationsminister. Dann kam er vor zwei Jahren nach Deutschland, arbeitet seit vier Monaten beim Essenslieferanten Lieferando in Leipzig. Die Geschichte über seinen ungewöhnlichen Berufsweg ging viral – und könnte nun für eine weitere Wendung in seiner Karriere sorgen.
Das berichtet die "Leipziger Volkszeitung" (LVZ). Demnach habe Sadaat nach einem ersten Bericht der Zeitung über das bewegte Leben des Afghanen weitere Jobangebote bekommen. Möglich, dass der ehemalige Kommunikationsminister bald kein Essen mehr ausliefern muss.
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"War nie ein korrupter Politiker"
Das Angebot eines türkischen Bauunternehmen habe Sadaat ausgeschlagen, heißt es. Einen Kommunikationsjob bei Lieferando will sich der frühere Politiker noch anschauen. Seine Arbeit als Fahrrad-Lieferdienst will er jedoch definitiv aufgeben.
Als Ersatzstelle hat Sadaat laut dem Bericht einen Job bei DHL am Leipziger Flughafen im Visier: als Paketsortierer. Doch dort müsse er noch auf die erforderliche Sicherheitsfreigabe für den Flughafen warten.
Sadaat erzählt in dem Bericht, dass viele Menschen sich fragen, warum er als früherer Minister bereit sei, Essen für andere auszutragen. "Andere sind stolz auf mich", sagt Sadaat, "weil der Job der Beweis ist, dass ich nie ein korrupter Politiker war."
- "Leipziger Volkszeitung": "Minister in Kabul, Pizzabote in Leipzig" (kostenpflichtiger Inhalt)
- RND: "Ehemaliger afghanischer Minister fährt in Leipzig Essen aus"
- Twitter/Josa Mania-Schlegel