"Persönliche Gründe" Leipziger Polizeipräsident wird abgelöst

Leipzig bekommt einen neuen Polizeipräsidenten. Amtsinhaber Torsten Schultze wechselt ins Innenministerium des Freistaates. Dort übernimmt er die Leitung eines Referats.
Die Polizeidirektion in Leipzig bekommt einen neuen Präsidenten. Wie das Innenministerium in Dresden am Dienstag mitteilte, wechselt der bisherige Chef der Leipziger Direktion, Torsten Schultze, zum 1. Februar ins Ministerium.
Nach zwei Jahren als Behördenleiter hat Schultze den Angaben zufolge aus persönlichen Gründen um seine Entbindung gebeten. Der 56-Jährige übernimmt im Innenministerium die Leitung des Referats, das für Organisation, Planung, Controlling und Strategie der Polizei zuständig ist.
Die Nachfolge von Schultze übernimmt der bisherige Polizeipräsident von Zwickau, René Demmler. Der 49-jährige hatte sein Amt dort erst im Mai 2020 angetreten. Für ihn übernimmt Lutz Rodig. Der 57-Jährige kommt aus dem Innenministerium. Das Kabinett hat die Wechsel bereits bestätigt.
Fahrradgate, "Querdenker"-Demos und Connewitz
Schultzes kurze Amtszeit war geprägt von negativen Schlagzeilen: Einer der größten Skandale der Leipziger Polizei ist ein als Fahrradgate bezeichneter Fall. Eine Polizistin soll eine Vielzahl an Fahrrädern aus dem Asservatenbestand verkauft haben, unter anderem an Polizisten. Dies wurde im vergangenen Sommer bekannt.
Im November geriet zudem trotz vorheriger Auflagen eine Demonstration von sogenannten Querdenkern mit mehr als 40.000 Teilnehmern aus dem Ruder, es folgte viel Kritik an der Polizeistrategie. Nach einer eskalierten Demonstration in Leipzig-Connewitz stehen auch Polizeibeamte im Verdacht, "unverhältnismäßig gewalttätig" gewesen zu sein.
Polizeidirektion Leipzig ist laut Innenministerium mit rund 3.000 Mitarbeitern die zahlenmäßig größte Polizeidienststelle Sachsens. Zu ihrem Bereich gehören neben der Stadt Leipzig die Landkreise Leipzig und Nordsachsen mit insgesamt mehr als einer Million Einwohnern.
- Nachrichtenagentur dpa, AFP