Leipziger Buchmesse Leipziger Buchmesse soll Lust aufs Lesen machen

Im vorigen Jahr sind in Deutschland weniger Bücher verkauft worden als 2023. Bei der Leipziger Buchmesse wollen die Verlage kräftig Werbung für das Lesen machen.
Die Leipziger Buchmesse lädt in diesem Jahr unter dem Motto "Worte bewegen Welten" zum Frühjahrstreffen der Literaturbranche. Die Messe vom 27. bis 30. März fällt in eine wirtschaftlich schwierige Zeit, insbesondere für die kleineren Verlage. 2024 wurden weniger Bücher als im Jahr davor verkauft. Der Börsenverein beziffert den Rückgang auf 1,7 Prozent. Weil die Bücher teurer wurden, legte der Umsatz um 0,8 Prozent zu. Auf der Buchmesse soll Werbung für das Lesen gemacht werden. Das wird in diesem Jahr wichtig auf der Messe:
Gastland Norwegen
Das Gastland Nordwegen sollte eigentlich dafür sorgen, dass es in Leipzig majestätisch zugeht. Kronprinzessin Mette-Marit sollte am ersten Messetag den Gastland-Stand eröffnen. Am Montag wurde ihr Besuch aber abgesagt. Demnach mache der Kronprinzessin ihre Lungenfibrose zu schaffen.
Die 51-Jährige gilt nicht nur als begeisterte Leserin, sondern engagiert sich auch für die Förderung der norwegischen Literatur. Seit 2017 ist sie offiziell als Botschafterin für norwegische Literatur im Ausland unterwegs.
Von Influencern bis Nobelpreisträgerinnen
Die Buchmesse will vor allem eine Bühne für die Autorinnen und Autoren sein. Mehr als 2.000 Veranstaltungen stehen beim Lesefestival "Leipzig liest" auf dem Programm. Influencer wie Gazelle und Gialu oder Malte Zierden werden ebenso in Leipzig erwartet wie die beiden Literatur-Nobelpreisträgerinnen Swetlana Alexijewitsch und Olga Tokarczuk. Bestseller-Autor Sebastian Fitzek nimmt sich besonders viel Zeit für seine Fans. Am Freitag, Samstag und Sonntag sind jeweils mehrstündige Signierstunden von ihm angekündigt.
Neue Audiowelt
"Die Entdeckung des Lesens erfolgt auch über das Hören", sagte Buchmesse-Direktorin Astrid Böhmisch. Die Messe hat erstmals eine "Audiowelt" eingerichtet. Auf einer Bühne und in drei Hörinseln können Interessierte audiovisuelle Inhalte vom Hörbuch bis zum Podcast entdecken. Die Messe reagiert mit der Audiowelt aus Sicht von Böhmisch auf eine wichtige Entwicklung in der Branche.
Gastland Norwegen
Nach Österreich sowie den Niederlanden und Flandern ist in diesem Jahr Norwegen das Ehrengastland der Leipziger Buchmesse. Die Skandinavier präsentieren fast 50 Autorinnen und Autoren in Leipzig, darunter Stars wie Karl Ove Knausgård und Maja Lunde. Es sei aber ausdrücklich das Ziel des Gastland-Auftritts, die ganze Vielfalt der norwegischen Literatur abzubilden, sagte Margit Walsø, Direktorin des Verbands "Norwegian Literature Abroad". So haben die Norweger auch viele Kinderbücher im Gepäck.
Bunte Manga-Welt
Die Manga-Comic-Con ist eine eigene Messe, aber untrennbar mit der Buchmesse verbunden. Die häufig fantasievoll verkleideten Besucherinnen und Besucher sorgen zwischen den Ständen der klassischen Verlage für sehenswerte Farbtupfer. Die Messe-Leitung setzt auf diese Vermischung und sieht in den zumeist jungen Leuten die Leser der Zukunft. Auf der Manga-Messe selbst reicht das Angebot von Signierstunden über Cosplay bis zum Japanisch-Workshop.
Altkanzlerin Merkel liest aus Biografie
Am Buchmesse-Sonntag ist Angela Merkel mit ihrer Biografie "Freiheit" im Leipziger Gewandhaus zu Gast. Dies ist allerdings kein Programmpunkt der Buchmesse, sondern eine Sonder-Lesung des Literarischen Herbstes Leipzig. Die Veranstaltung im 1900 Plätze umfassenden Saal des Gewandhauses ist ausverkauft.
Einzeltickets und Dauerkarten erhältlich
Eine Tageskarte für die Buchmesse kostet am Donnerstag, Freitag und Sonntag 26 Euro, ermäßigt 22 Euro. Am Samstag - traditionell der besucherstärkste Tag der Messe - ist der Eintritt mit 31 Euro (ermäßigt 27 Euro) teurer. Mit den Tickets kann auch die Manga-Comic-Con besucht werden. Am Vorverkauf sind die Preise etwas geringer. Buchmesse-Fans können auch für 60 Euro eine Dauerkarte erwerben - und damit jeden Tag durch die Hallen bummeln.
- Nachrichtenagentur dpa