Kriminalität Feuer an geplanter Asylunterkunft: Polizei Leipzig ermittelt
Die Flammen drohten auf eine geplante Unterkunft für Asylbewerber überzugreifen. Dank einer aufmerksamen Passantin konnte die Polizei Schlimmeres verhindern.
Die Polizei in Leipzig ermittelt wegen Brandstiftung an einer geplanten Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber. Eine aufmerksame Bürgerin hatte nach Polizeiangaben die Beamten alarmiert, weil an der Wand des Gebäudes im Stadtteil Thekla eine Holzpalette brannte. Die Flammen drohten auf den gesamten Komplex überzugreifen. Mit dem Feuerlöscher aus dem Streifenwagen konnten die Beamten demnach den Brand löschen und Schlimmeres verhindern.
Auf mehreren Gebäudeteilen fanden die Polizisten zudem Schmierereien mit verfassungswidrigen Symbolen und Aussagen gegen Flüchtlinge. Spuren auf dem Gelände führten die Polizei schließlich zu einer Wohnung in der Nähe, die die Beamten durchsuchten. Laut Polizei wird nun gegen einen 24-Jährigen wegen schwerer Brandstiftung, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Volksverhetzung und Sachbeschädigung ermittelt.
Die Bürgerinitiative Leipzig-Thekla zeigte sich entsetzt. "Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir als Bürgerinitiative Leipzig-Thekla diesen kriminellen Akt aufs Schärfste verurteilen und keinerlei Verbindung zu dieser Tat haben. Unsere Demonstration und unser Anliegen richten sich ausschließlich gegen die Umwandlung der ursprünglich geplanten Altenheime und betreuten Wohnanlagen in eine Flüchtlingsunterkunft", hieß es in einer Stellungnahme. Ziel sei es, für die Bedürfnisse älterer Mitbürger einzutreten, die dringend einen sicheren Platz zum Altern in ihrem gewohnten Umfeld benötigen.
"Es ist uns wichtig zu betonen, dass unser Protest rein auf die strukturellen Bedürfnisse unseres Stadtteils fokussiert ist und nichts mit Feindseligkeit gegenüber Ausländern oder Flüchtlingen zu tun hat. Wir unterstützen die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen und sind der Überzeugung, dass dies an einem geeigneteren Ort geschehen sollte, der sowohl den Bedürfnissen der Flüchtlinge als auch der bestehenden Gemeinschaft gerecht wird", teilte die Bürgerinitiative weiter mit. Man hoffe, dass die Verantwortlichen für diesen verwerflichen Angriff schnell gefasst und zur Rechenschaft gezogen werden. "Gewalt und Zerstörung dürfen niemals Mittel des Protests sein."
- Nachrichtenagentur dpa