Ausschreitung im Amateursport Fußballer greifen Sohn von SPD-Politiker an
Der Sohn von SPD-Politiker Ralf Stegner hat als Schiedsrichter bei einem Fußballspiel Entscheidungen getroffen, die nicht jedem passten. Es kam zu Ausschreitungen.
Schon wieder ist es zu einem Gewaltvorfall und Spielabbruch im Amateurfußball gekommen. In Halle (Saale) wurden am Sonntag Schiedsrichter Fabian Stegner, Sohn des Bundestagsabgeordneten Ralf Stegner (SPD), sowie einige Spieler einer Fußballmannschaft körperlich angegriffen. Der Schiedsrichter und ein 18-Jähriger wurden dabei laut Angaben der Polizei Halle verletzt.
Gegen 17 Uhr kam es bei dem Stadtoberliga-Spiel der Vereine Kine em und Reideburger SV zu den Ausschreitungen. Schiedsrichter Stegner traf offenbar Spielentscheidungen, mit denen die Heimmannschaft nicht einverstanden war. Einige Spieler von Kine em griffen Polizeiangaben zufolge daraufhin den Unparteiischen während des Spieles körperlich an.
Auch Zuschauer gingen auf Schiedsrichter los
Auch Zuschauer gingen demnach auf ihn sowie auf Spieler der Gästemannschaft los. Ein 18-jähriger Fußballspieler wurde dabei verletzt. Schiedsrichter und Gästemannschaft flüchteten schließlich in die Spielerkabine.
Die hinzugerufenen Polizeibeamten konnten weitere Übergriffe unterbinden. Sie stellten im Bereich der Sportanlage zwei Beschuldigte im Alter von 27 und 35 Jahren. Die Partie wurde nicht fortgeführt. Es wurden umfangreiche strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet, hieß es von der Polizei.
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Fabian Stegner sagte dem MDR am Montag, dass er in den 15 Jahren, in denen er als ehrenamtlicher Schiedsrichter tätig sei, viele schöne Erlebnisse hatte. "Die gestrigen Erfahrungen waren Erfahrungen, auf die ich gerne verzichtet hätte. Aber ich werde weiter als Schiedsrichter im Einsatz sein." Die Vorfälle müssten aufgearbeitet werden, aber er lasse sich nicht aus der Bahn werfen.
Kine em Halle distanziert sich von jeglicher Form von Gewalt
In einem Statement betonte der Vorstand von Kine em, dass sich der Verein von jeglicher Form von Gewalt distanziere. Er habe interne Maßnahmen ergriffen, um zukünftig Vorkommnisse dieser Art zu verhindern. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung wurden drei Spieler aus dem Verein ausgeschlossen.
Die Spiele von Kine em, die für das nächste Wochenende geplant waren, wurden vom Stadtfachverband Halle abgesagt. Dieser wolle zunächst die Lage beurteilten und dann eine Klärung herbeiführen.
- presse.sachsen-anhalt.de: Mitteilung der Polizei Halle vom 2. Oktober 2023
- ig-schiedsrichter.de: Verein "Kine em Halle" distanziert sich von jeglicher Form von Gewalt
- sfv-halle.de: Spielabbrüche am Wochenende: Kurzer Zwischenstand
- mdr.de: "Verein "Kine em" kündigt nach Ausschreitungen Spielern und schließt Fans aus"
- bild.de: "Sohn von SPD-Politiker Stegner bei Amateurspiel verprügelt"
- twitter.com: Post von @IgSchiri