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Mann stirbt bei Amazon in Leipzig: Betrieb läuft einfach weiter


Logistikzentrum in Leipzig
Arbeiter stirbt bei Amazon – Betrieb läuft weiter

Von t-online, yer

Aktualisiert am 23.11.2022Lesedauer: 2 Min.
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Amazon-Gelände in Leipzig (Symbolbild): Der Mann starb eines natürlichen Todes. (Quelle: IMAGO/RAINER UNKEL)
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Bei Amazon in Leipzig wurde der Betrieb trotz eines Todesfalls nicht unterbrochen. Mitarbeiter kritisieren das Vorgehen ihres Arbeitgebers.

Im Amazon-Logistikzentrum in Leipzig ist der Schichtbetrieb trotz des Todes eines Mitarbeiters auf dem Gelände nicht unterbrochen worden. Das berichten "Correctiv.lokal" und die "Leipziger Volkszeitung" nach einer gemeinsamen Recherche. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am 15. August.

"Correctiv.lokal" hat eigenen Angaben zufolge mit mehreren Mitarbeitern des Logistikzentrums gesprochen, um den Fall zu rekonstruieren. Der Mitarbeiter sei am frühen Nachmittag zusammengebrochen und eines natürlichen Todes verstorben. Während des mehrstündigen Einsatzes von Rettungskräften und der Polizei sei der Betrieb einfach weitergelaufen. Um die Leiche des Arbeiters seien Pappen als Sichtschutz aufgebaut worden.

In dem Bericht kritisieren die anonymen Mitarbeiter das Vorgehen ihres Arbeitgebers. Ihrer Ansicht nach hätte der Schichtbetrieb eingestellt werden müssen.

Amazon räumt Fehler ein – und widerspricht

Amazon selbst räumte dem Bericht zufolge Fehler ein, widersprach den Darstellungen der Mitarbeiter aber auch teilweise. Es sei nach dem Todesfall "leider nicht optimal gelungen", eintreffende Mitarbeiter aus der Halle in einen anderen Bereich zu verlegen. "Das hätten wir im Nachhinein anders gemacht", zitiert der Bericht Amazon.

Die Stelle, an der der Leichnam lag, sei laut Unternehmen von höheren Regalen und einer Wand abgeschirmt gewesen. Außerdem seien "in Windeseile" weitere Sichtbarrieren herbeigeschafft worden. Zudem habe man einzelne Arbeitsstationen gesperrt und Förderbänder abgestellt. Warum der Schichtbetrieb an dem Tag nicht eingestellt wurde, wollte Amazon nicht beantworten.

Weiter teilte der Konzern laut "Correctiv.lokal" mit, dass man es Beschäftigten der betroffenen Schichten freigestellt habe, bezahlt nach Hause zu gehen. Die Mitarbeiter, mit denen die Journalisten gesprochen haben, haben aber von diesem Angebot nichts mitbekommen.

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