Video der Tat aufgetaucht "Kill Ukrain Kids" – Hassgraffiti an Schule in Leipzig gesprüht
In Leipzig wurde eine Schule mit antiukrainischen Hassbotschaften besprüht. Darin wird sogar der Tod von Kindern gefordert. Der Staatsschutz ermittelt.
Was als kleine Polizeimeldung am Mittwoch daherkam, entfaltete erst dann seine ganze Tragweite, als ein Video der Tat im sozialen Netzwerk Twitter auftauchte.
"Politische Schriftzüge an Schule", schrieb die Polizei Leipzig am Mittwoch in einer Pressemitteilung. "In der Nacht von Montag zu Dienstag haben Unbekannte verschiedene Schriftzüge und Symbole mit politischem Hintergrund auf dem Gelände einer Schule gesprüht", heißt es dort weiter.
Auf dem ganzen Areal der Schule seien die Sprühereien zu finden gewesen, darunter auch die in Deutschland verbotenen "Z"-Symbole der russischen Armee. Ermittlungen seien aufgenommen worden.
Leipzig: "Tötet den Juden Zelensky" und "For Putin"
Bei dem Ort handelt es sich um das Humboldt-Gymnasium im Leipziger Stadtteil Reudnitz-Thonberg. Und bei den "Schriftzügen" um Sprüche wie "Kill Ukrain Kids", zu deutsch.: "Tötet ukrainische Kinder" oder "Kill Jew Zelensky" ("Tötet den Juden Zelensky") und "For Putin".
Dies geht aus einem Video hervor, das ein Anwohner aufgenommen und bei Twitter veröffentlicht hat. Die Polizei Leipzig bestätigte inzwischen gegenüber t-online die Echtheit der Aufnahmen.
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Unter den Aufnahmen äußern sich Nutzer fassungslos. "Der Dreck wurde gleich überstrichen", schreibt einer, "es tut mir leid für die Schule, die macht unzählige Projekte gegen Rassismus." Ein anderer Nutzer schreibt mit Bezug auf den Spruch "Kill Jew Zelenzky": "Aber die Ukraine denazifizieren wollen. Hm. Ja genau. Vielleicht erstmal die eigenen Leute denazifizieren."
Ein dritter Zuschauer zitiert den Namensgeber der Schule Alexander Humboldt: "Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben." Ein vierter weiß: "Ach, die Zone mal wieder ... alles wie immer."
Die Polizei sucht derweil die unbekannten Täter. Die Ermittlungen hat inzwischen die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes übernommen. Es wurden neben den Hetzsprüchen auch Parolen auf kyrillisch und insgesamt fünf "Z"-Zeichen gesprüht. Die sind verboten, weil sie den Straftatbestand der "Billigung eines Angriffskrieges" erfüllen.
- Telefonat mit der Polizei Leipzig
- polizei.sachsen.de: Medieninformation vom 21. September 2022
- Twitter-Posting: "Denn selig sind die geistig Armen"