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Schwimmbäder in der Energiekrise: "Frieren ist vorprogrammiert"


Mitarbeiter kritisieren Sparkurs
Energiesparen im Schwimmbad: "Frieren ist vorprogrammiert"

Von dpa, anra

Aktualisiert am 13.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Kind taucht im Schwimmbad (Symbolbild): Zu kaltes Wasser gefährde auch den Schwimmunterricht, kritisieren Hallenbad-Mitarbeiter.Vergrößern des Bildes
Ein Kind taucht im Schwimmbad (Symbolbild): Zu kaltes Wasser gefährde auch den Schwimmunterricht, kritisieren Hallenbad-Mitarbeiter. (Quelle: OceanPhoto/imago-images-bilder)
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Viele Schwimmbäder in Sachsen senken die Temperatur, um Energie zu sparen. Doch Mitarbeiter protestieren: Gerade Kindern sei das "nicht mehr zuzumuten".

Wegen der Energie-Krise müssen sich Besucher öffentlicher Schwimmbäder auf kühlere Wassertemperaturen einstellen. Viele sächsische Städte und Kommunen haben sich für Teilschließungen oder Einschränkungen entschieden. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. So ist die Schwimmhalle in Grimma bei Leipzig zwar geöffnet, die Sauna bleibt laut der Stadt aber "aus energetischen Gründen auf unbestimmte Zeit geschlossen".

In Pirna und Groitzsch im Landkreis Leipzig bleiben Bereiche wie Wärmebecken und kleinere Becken vorerst geschlossen. In wenig frequentierten Ferienzeiten sei auch Pirnas Sportschwimmhalle geschlossen, hieß es.

Lufttemperatur müsse gesenkt werden

Auch andere Städte und Kommunen in Sachsen haben Maßnahmen eingeleitet, um die steigenden Energiekosten so gering wie möglich zu halten. Vielerorts – wie im vogtländischen Reichenbach – wurde die Freibadsaison zwar planmäßig abgehalten, jedoch soll die Wassertemperatur in vielen Hallenbädern gesenkt werden.

Das ist auch die Überlegung in Aue-Bad Schlema im Erzgebirgskreis. Eine niedrigere Wassertemperatur setze jedoch gleichzeitig die Absenkung der Lufttemperatur voraus, da die Differenz zwischen Wasser und Luft sonst zu groß wäre, erklärte die dortige Stadtverwaltung. Demnach darf der Unterschied zwischen Wasser und Luft maximal bei zwei Grad liegen. Andernfalls werde das Beckenwasser über die Luft erwärmt, wodurch wiederum die Energiekosten steigen.

Stadtverwaltung erwartet massive Beschwerden

Mitarbeitende der Schwimmhalle in Aue-Bad Schlema sehen durch das Absenken der Wassertemperatur auf nur noch 24 Grad ein weiteres Problem: Für Kinder sei das Wasser dann nicht mehr zuzumuten, ihre Körpertemperatur senke sich erheblich ab. Frieren sei dann vorprogrammiert, hieß es.

Die Stadtverwaltung erklärte weiter: "Mit Sicherheit und mit Berechtigung sind massive Beschwerden des Koordinators des Schwimmschulzentrums zu erwarten." Auch der Schwimmunterricht für Vorschulkinder sowie Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse sei somit in Gefahr.

Vorgeschlagen werde, die Wassertemperatur bei 26,9 Grad zu halten und die Lufttemperatur anzupassen: "Dies ist vor allem nach den pandemiebedingten Ausfällen wichtig, um für die Zukunft eine übergroße Anzahl an Nichtschwimmern zu vermeiden."

Auch auf Eisbahnen soll Energie gespart werden

Auch Eissporthallen sind von hohen Preisen betroffen. Zwar wolle die Eissporthalle im vogtländischen Oelsnitz Bürgerinnen und Bürgern Eislaufspaß bieten, jedoch sei den Betreibern der Eisbahn die aktuelle Lage wohl bekannt.

"Um den Stromverbrauch der Eisbahn zu reduzieren, wollen wir die Bahn erst Mitte oder Ende November öffnen", erklärte Sprecherin Ines Puhan in Oelsnitz. Zudem würden die Öffnungszeiten am Abend verringert. "Auch die Beleuchtung selbst soll reduziert werden, und wir sind am Prüfen, inwieweit die Bahn verkleinert werden kann", hieß es weiter. Die Entscheidung, wann der Betrieb aufgenommen werde, falle jedoch erst Ende dieses Monats.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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