Auch Köln dabei Unikliniken suchen 2.000 Genesene für Long-Covid-Studie
Für eine gemeinsame Studie zu den Spätfolgen einer Corona-Infektion suchen sechs Unikliniken aus NRW, darunter auch Köln, Genesene. Drei Jahre lang sollen sie regelmäßig untersucht werden.
Eine Beschwerde zu Long Covid soll der Medizin helfen, die Langzeitwirkungen einer Corona-Infektion zu verstehen. Wenn Dr. Johannes Nießen, Leiter des Kölner Gesundheitsamtes, über die Langzeit-Beschwerden nach einer Corona-Infektion spricht, dann benutzt er Begriffe wie "medizinisches Rätsel".
Zehntausende Meldungen über Menschen, die sich in Köln mit dem Virus infiziert haben, hat sein Gesundheitsamt über die vergangenen Monate entgegengenommen. Doch die Beschwerden, die auch nach einer durchgestandenen Infektionen über längere Zeit auftreten oder bleiben können, sind eben oftmals unerforscht, zumindest in der Tiefe.
Die Unikliniken in Köln, Aachen, Münster, Essen, Bonn und Düsseldorf haben sich zusammengeschlossen, um eine Langzeitstudie zu Long Covid zu erstellen. Gemeinsam möchte man, so teilte es die Pressestelle der Stadt Köln mit, eine "standortübergreifende Kohorte mit etwa 2.000 Patienten in NRW" aufbauen.
Köln: Uniklinik möchte Langzeitfolgen erforschen
Teilnehmen kann jede Person, die mit Corona infiziert war und nun seit mehr als drei Monaten genesen ist – ausdrücklich nicht nur die, die schon jetzt Long-Covid-Symptome haben.
"Wir haben aktuell die höchsten Infektionszahlen seit Beginn der Pandemie. Es gab noch nie so viele Corona-Erkrankte in Köln", sagt Nießen. Auch vor diesem Hintergrund sei es wichtig, mögliche Langzeitfolgen zu erforschen – körperlicher und psychosomatischer Natur.
In einem ersten Schritt schreibt das Gesundheitsamt ab Dienstag, 15. Februar, rund 20.000 genesene Kölnerinnen und Kölner an, heißt es weiter. Wer darüber hinaus Interesse hat, an der Studie teilzunehmen, und im Einzugsgebiet der Kliniken wohnt, könne sich per Mail unter im1-beyond-covid@uk-koeln.de melden.
Das ausgemachte Ziel des Kliniken-Verbundes: Langzeit-Beschwerden erfassen und eine schnelle Behandlung ermöglichen – und für mögliche zukünftige Pandemien gerüstet sein, heißt es von der Kölner Uniklinik.
Long-Covid-Studie mit 4,6 Millionen Euro vom Land NRW gefördert
Über mindestens drei Jahre wolle man die genesenen Patientinnen und Patienten begleiten: in Form von regelmäßigen Arztgesprächen und Untersuchungen wie etwa Ultraschall, Lungenfunktionstests, Blutentnahmen und neurologischen Untersuchungen, heißt es von der Uniklinik Köln weiter.
Gefördert wird das NRW-Projekt vom Landesministerium für Kultur und Wissenschaft, und zwar mit 4,6 Millionen Euro.
- Pressemitteilung der Stadt Köln vom 14.02.2022
- Telefonat mit Pressesprecher der Uniklinik Köln
- Homepage der Uniklinik Köln: https://www.uk-koeln.de/patienten-besucher/coronavirus/beyond-covid-19/