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Corona in Köln: An Schulen sollen nur noch positiv Getestete in Quarantäne


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Modellprojekt der Stadt Köln
Müssen bald nur noch positiv getestete Schüler in Quarantäne?


30.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Schülerinnen und Schüler einer Grundschule im Unterricht (Symbolbild): Rund 1,6 Prozent der Schülerschaft in Nordrhein-Westfalen befand sich zuletzt in Quarantäne.Vergrößern des Bildes
Schülerinnen und Schüler einer Grundschule im Unterricht (Symbolbild): Rund 1,6 Prozent der Schülerschaft in Nordrhein-Westfalen befand sich zuletzt in Quarantäne. (Quelle: Political-Moments/imago-images-bilder)

Nach heftigen Protesten von Eltern wegen zu scharfer Quarantäneregeln will die Stadt Köln demnächst nur noch positiv getestete Schülerinnen und Schüler in Quarantäne schicken. Wann das Modellprojekt starten soll, ist noch unklar.

Schon bald könnten die Quarantäneregeln für Schülerinnen und Schüler in Köln deutlich lockerer ausfallen. Derzeit müssen in Schulen neben denjenigen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, auch alle in Quarantäne, die engen Kontakt mit ihnen hatten. Künftig sollen es nur noch die tatsächlich positiv getesteten Schüler sein.

Möglich soll das im Rahmen eines Modellprojekts in Absprache mit dem virologischen Institut der Uniklinik Köln und dem Land NRW sein: Die Mitschülerinnen und Mitschüler, die Kontakt zu der infizierten Person hatten, sollen anstatt in Quarantäne zu gehen dann täglich getestet werden. Das bestätigte ein Stadtsprecher auf Nachfrage. Zuerst hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.

Wann genau das Projekt starten soll, ist noch nicht bekannt. Auch welche Art von Tests zum Einsatz kommen soll, konnte der Sprecher nicht sofort sagen.

Mutter: "Ich glaube der Stadt kein Wort"

Für eine Gruppe von Eltern, die einen Protestbrief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker verfasst hatte, wäre der Schritt ein Erfolg. In dem Brief hatten sie sich über die ihrer Meinung nach harten Quarantäneregeln für Schüler beschwert. So hätten etwa in einer Klasse der Liebfrauenschule nach einem Corona-Fall insgesamt sieben der 21 Schülerinnen und Schüler in 14-tägige Quarantäne gemusst.

Eva Wolff, deren Tochter zu diesen Schülerinnen und Schülern zählt, glaubt nicht so recht daran, dass die Stadt ihr Vorhaben schnell umsetzt: "Ich glaube der Stadt kein Wort, bis sie es umgesetzt hat." Auch nach sechs Tagen habe ihre Tochter noch immer keine schriftliche Quarantäneanordnung bekommen. Wenn die Stadt nicht einmal einen so einfachen Verwaltungsakt zeitnah umsetze, könne dieses Projekt auch nicht zeitnah starten. Sie geht nicht von einem Start vor Ende der Herbstferien aus.

Gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" hatte Johannes Nießen, Leiter des Kölner Gesundheitsamts, eingeräumt, dass es aktuell dauern könne, bis es Absprachen mit den Schulen gebe – allerdings sprach er von "auch mal vier Tagen".

Quarantäneregeln: Eltern reichen Klage ein

Eva Wolff habe unterdessen gemeinsam mit anderen Eltern Klage gegen die Stadt Köln beim Verwaltungsgericht eingereicht, sagt sie. Ihrer Ansicht nach würden die aktuellen Vorschriften das Recht der Kinder auf Bildung und gesellschaftliche Teilhabe massiv beschneiden: "Ich glaube, dass die aktuelle Verfügung der Stadt über die Quarantänebestimmungen für Schüler nicht lange Bestand haben wird."

Nach jetziger Regelung müssen alle engeren Kontaktpersonen – egal ob infiziert oder nicht – für 14 Tage in häusliche Isolation. Diese Auflage sei vom RKI so festgesetzt, die Stadt setze diese Vorgaben lediglich um, sagte ein Sprecher der Stadt auf Nachfrage von t-online. Sich freizutesten, wie ein Reiserückkehrer aus Risikogebieten, sei nicht möglich. Das hat zuletzt dazu geführt, dass in Köln rund 2.000 Schülerinnen und Schüler gleichzeitig in Quarantäne waren. In ganz Nordrhein-Westfalen waren laut Schulministerium zum 26. August rund 30.000 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne – etwa 1,6 Prozent der Schülerschaft.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit einem Pressesprecher der Stadt Köln
  • Gespräch mit Eva Wolff
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