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Köln: Wie eine Stadt gegen das Coronavirus kämpft


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Nach Fall in Kaserne
Wie eine Stadt gegen das Coronavirus kämpft

Von Dierk Himstedt

26.02.2020Lesedauer: 3 Min.
Der Militärflughafen Porz-Wahn in Köln: Hier gibt es einen Coronavirus-Verdachtsfall.Vergrößern des Bildes
Der Militärflughafen Porz-Wahn in Köln: Hier gibt es einen Coronavirus-Verdachtsfall. (Quelle: Picture Alliance/Archivbild/dpa)
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Das Coronavirus hat Deutschland erreicht. In NRW gibt es mindestens zwei Fälle – und auch in Köln hat sich ein Soldat mit dem Virus infiziert. Aber wie ist die Stadt auf die Infektionsfälle vorbereitet?

Erst am Dienstag hatte es bei den Bewohnern von Köln ein kurzes Aufatmen gegeben. Der Verdacht, dass sich ein Kölner Italien-Urlauber mit dem Coronavirus infiziert habe, bestätigte sich laut einer offiziellen Mitteilung der Stadt nicht. Die Laboruntersuchungen ergaben, dass der Patient zwar Symptome des Virus hatte, aber weder an Corona noch an einer Grippe erkrankt war.

Doch nun gibt es im Stadtteil Porz-Wahn tatsächlich einen ersten Coronavirus-Fall in Köln. Ein Teil des Luftwaffen-Stützpunktes Wahn war am Morgen vorsorglich geschlossen worden. Ein Mitarbeiter der Flugbereitschaft hatte gemeldet, dass er Kontakt mit einem Mann hatte, der mit dem Coronavirus infiziert ist und derzeit in einer Düsseldorfer Klinik behandelt wird, erklärte ein Sprecher der Luftwaffe. Der Mitarbeiter wurde in einer Koblenzer Klinik auf das Coronavirus hin untersucht. Am Abend dann das Ergebnis: Wie die "Rheinische Post" berichtet, verlief der Test positiv.

Der Bereich der Flugbereitschaft in der Kaserne umfasst rund 1.000 Personen. Durch die Arbeit sei die betroffene Person mit weiteren Mitarbeitern der Flugbereitschaft in Kontakt gekommen, heißt es. Dennoch habe man sich, so der Luftwaffen-Sprecher, nach einer Bewertung der aktuellen Lage in der Kaserne dafür entschieden, die Sperrung des Flugbereitschaftsbereichs gegen 14.15 Uhr bis auf Weiteres wieder aufzuheben. Der restliche Bereich der Luftwaffen-Kaserne in Porz-Wahn war laut des Sprechers nicht von den Maßnahmen betroffen.

Dutzende Kontaktpersonen

Die Stadt hatte schon zuvor auf die sich verschärfende Lage reagiert: Zum einen gibt es Maßnahmen an der Kölner Uniklinik, weil sich eine der zwei am Coronavirus erkrankten Personen, die aktuell in Düsseldorf medizinisch behandelt werden, vor kurzer Zeit wegen einer anderen Erkrankung in der Uni-Klinik aufgehalten haben soll.

Aktuell sind zehn Mitarbeiter der Klinik und 31 Personen identifiziert worden, die mit dem Erkrankten im Wartezimmer in Kontakt gekommen sind, so die Stadt in einer offiziellen Mitteilung. Einige dieser Personen befinden sich demnach noch im Krankenhaus und werden dort getestet. Alle anderen Betroffenen sollen an ihrem Wohnort aufgesucht, informiert und untersucht werden. Die genommenen Proben werden im Labor untersucht. Ergebnisse der Tests werden im Laufe des Mittwochabends erwartet.

Alle Kontaktpersonen müssen die angenommene Inkubationszeit von zwei Wochen zuhause verbringen, teilte die Stadt weiter mit. Sie müssen sich täglich bei Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes melden. Zurzeit zeigt offenbar nur eine Kontaktperson aus der Uniklinik typische Symptome wie Fieber. Die Ursache hierfür ist laut der Stadt derzeit aber noch unbekannt.

Gesundheitsamt hält Betten vor

Auch das Kölner Gesundheitsamt hält in zwei Krankenhäusern insgesamt zehn isolierte Betten vor. Die Zahl kann bei Bedarf kurzfristig auf 39 Betten aufgestockt werden. Grundsätzlich, so Gerhard Wiesmüller, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Köln, orientiere man sich bei den getroffenen Maßnahmen an den aktuellen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und an dem vorliegenden Pandemieplan.

Bestätigt sich das Coronavirus bei einem Patienten, wird danach die betroffene Person in speziellen Kölner Kliniken isoliert und auf den Virus hin untersucht. Beim Auftreten von Verdachtsfällen werden zudem Hygiene-Maßnahmen gemäß den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts umgesetzt. Ob das reicht, um ein Weiterverbreiten des Virus zu verhindern, ist offen.

Verwendete Quellen
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