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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Rochade auf dem Rasen FC mit Personalsorgen vor Duell gegen Borussia Dortmund
Mit der Partie gegen Borussia Dortmund vollzieht sich beim 1. FC Köln der Wechsel in der Führungsetage. Auf dem Rasen müssen die Geißböcke dagegen mit Personalsorgen kämpfen.
Alexander Wehrle ist an diesem Sonntag kein Angestellter des 1. FC Köln mehr. Mit dem 20. März endet sein Geschäftsführer-Vertrag. Am Montag fängt der 47-Jährige beim VfB Stuttgart als Vorstandsboss an.
Offiziell verabschiedet wird Wehrle beim FC nicht mehr. Die bei verdienten Mitarbeitern eigentlich obligatorische Verabschiedung mit Blumen, Geschenken und warmen Worten vor den Fans, insbesondere vor einem ausverkauften Haus wie am Sonntag in Müngersdorf, entfällt. So gut war das Verhältnis zwischen dem FC-Präsidium und Wehrle dann doch nicht mehr.
Köln: Personalrochade auf der Tribüne und auf dem Rasen
Der 27. Bundesliga-Spieltag markiert daher für die Geißböcke den vorläufigen Abschluss der Personalrochade in der Führungsetage. Wehrle weg, Philipp Türoff als neuer Geschäftsführer da. Zudem wird Jörg Jakobs letztmalig als Interims-Sportchef ein Kölner Pflichtspiel erleben. Schon beim nächsten Spiel bei Union Berlin am 1. April wird der künftige Sportchef Christian Keller seinen Dienst aufnehmen.
Der Rahmen für diesen Umbruch bietet passenderweise das erste ausverkaufte Heimspiel seit November 2021. Ebenso hat der FC auf dem Rasen gegen Borussia Dortmund personelle Probleme und muss rotieren. Sieben Ausfälle hat Steffen Baumgart zu beklagen – Jonas Hector, Florian Kainz, Dejan Ljubicic, Ellyes Skhiri, Kingsley Schindler sowie die beiden Younster Tim Lemperle und Marvin Obuz fallen aus.
Auch der BVB hat zahlreiche Spieler zu ersetzen wie Reus, Meunier, Dahoud und Moukoko. Doch zumindest meldet sich Sturmtank Erling Haaland zurück.
Köln hätte das Hinspiel gewinnen müssen
Diesen Haaland gilt es für den FC also zu stoppen. Nur wie? Wohl mit einer ähnlichen Taktik wie im Hinspiel. Denn die Geißböcke haben mit Dortmund noch eine Rechnung offen. Das 0:2 in Dortmund hatte Köln eigentlich überraschend klar dominiert: 21 zu 8 Torschüsse und 58 Prozent Ballbesitz.
Der FC war aber an der eigenen Abschlussschwäche gescheitert. Das soll im Rückspiel anders laufen. Und dann will auch Baumgart endlich sein erstes Spiel als Trainer gegen Marco Rose gewinnen – bislang verlor er alle direkten Duelle der Chefcoachs.
Die 50.000 Fans am Sonntag im RheinEnergieStadion dürfen sich auf ein intensives Spiel freuen. Beide Teams attackieren ihre Gegner früh, der FC sogar noch früher als der BVB. Die Geißböcke sind statistisch gesehen die deutlich laufstärkere Mannschaft, Dortmund dafür zweikampfstärker. Und dann wäre da noch das Augenmerk auf die Schlussphase.
Torreiche Schlussviertelstunde?
In der letzten Viertelstunde fallen bei beiden Mannschaften die mit Abstand meisten Tore. Der FC schießt zwischen der 75. und 90. Minute die meisten Tore (13), Dortmund kassiert dagegen in dieser Viertelstunde die meisten Gegentore (9).
Gleichzeitig gleicht Dortmund dies jedoch aus, weil es ligaweit in der Schlussphase die meisten eigenen Tore erzielt – bereits 16 Mal klingelte es im gegnerischen Tor. Das Spiel wird also erst vorbei sein, wenn es vorbei ist – oder wie Baumgart zu sagen pflegt: "Das Spiel ist erst vorbei, wenn ich nicht mehr schreie."
- Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG