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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach positivem Coronatest So geht es für den FC ohne Baumgart weiter
Steffen Baumgart wurde am Mittwoch positiv auf das Corona-Virus getestet. Wie sich der FC ohne seinen Chefcoach auf das Spiel gegen den SC Freiburg vorbereiten wird.
Es war ungewöhnlich ruhig am Mittwochvormittag am Geißbockheim. Zwar standen die FC-Spieler rund 90 Minuten auf dem Platz und absolvierten drei Tage vor dem nächsten Heimspiel gegen den SC Freiburg eine intensive Einheit. Die lautstarken Ansagen von Trainer Steffen Baumgart fehlten dann aber doch.
Grund für das Fehlen des Trainers war ein positiver Schnelltestbefund am Mittwochmorgen, nachdem sich Baumgart in der Nacht unwohl gefühlt hatte. "Das ist natürlich keine schöne Nachricht", sagte Interims-Sportchef Jörg Jakobs nach der Trainingseinheit, die stattdessen von den Co-Trainern André Pawlak, René Wagner und Kevin McKenna geleitet wurde.
"Absolutes Vertrauen" in Co-Trainer André Pawlak
Zwar stand das Ergebnis des PCR-Tests am Morgen noch aus, doch aufgrund der Erfahrungswerte der Kölner in dieser Hinsicht glaubte keiner so wirklich an einen falsch-positiven Schnelltest. Trotzdem bleibt man am Geißbockheim gelassen und rechnet vielmehr damit, dass es im Laufe der kommenden Monate ohnehin einen Großteil des FC-Trosses erwischen wird. "Man zählt ein bisschen die Stunden, bis es passiert", sagte Jakobs, der nach eigener Aussagen ebenfalls vor einigen Wochen infiziert war, mit einem Augenzwinkern. "Bei Steffen ist es dann eben heute passiert."
Sowohl die Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag, als auch die Partie selbst, wird damit André Pawlak hauptverantwortlich begleiten. Für den 50-Jährigen ist dies keine ungewohnte Situation, schließlich hatte der Trainer die Mannschaft bereits im Aufstiegsjahr nach der Entlassung von Markus Anfang für die letzten drei Spieltage interimsmäßig betreut. "Wir haben absolutes Vertrauen in ihn", bekräftigte Jakobs. Zudem stünde Pawlak freilich weiterhin mit Baumgart im engen Austausch.
Sollte sich der gesundheitliche Zustand des bislang fast symptomfreien Baumgart nicht verschlechtern, könne der Cheftrainer sogar von zu Hause aus Einfluss auf die Vorbereitungen nehmen. An ein virtuelles Coaching glaubt Jörg Jakobs aber nicht: "Er ist kein Freund von einer digitalen Vorgehensweise. Da würde bei ihm ein Stück weit etwas verloren gehen. Zumindest würde es mich wundern, wenn er zu diesem Mittel greift."
Baumgart frühestens vor Leipzig wieder zurück
Dass Baumgart in den vergangenen Tagen Spieler angesteckt haben könnte, glaubt man beim FC aktuell nicht. Bislang habe es bei keinem positiven Spieler eine nachvollziehbare Infektionskette zu anderen Mitgliedern des Teams gegeben. Das Hygienekonzept des FC, welches unter anderem eine Maskenpflicht in Innenräumen beinhaltet, scheint demnach zu funktionieren. Auch vor der Trainingseinheit am Mittwoch wurden noch einmal alle Spieler mittels Schnelltest negativ getestet. "Wir machen weiter unsere Tests und sind natürlich sensibilisiert, was die Symptomatik angeht. Aber wir sind da relativ entspannt", sagte Jakobs.
Steffen Baumgart bleibt unterdessen nichts anderes übrig, als die Quarantänezeit zu Hause abzusitzen. Erst sieben Tage nach Beginn der ersten Anzeichen darf sich der Trainer wieder frei testen. "Das wird er genau mit dem Gesundheitsamt klären. Da wird bei ihm nicht anders verfahren, als bei anderen Leuten. Dann läuft die Uhr und er bleibt hoffentlich in dem Zustand, in dem er jetzt ist." Sollte Baumgart also am Mittwoch kommender Woche wieder negativ sein, könnte der Coach auf den Trainingsplatz zurückkehren. Dann blieben dem ihm und dem FC noch zwei Tage bis zum nächsten Spiel gegen RB Leipzig am Freitagabend.
- Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG