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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schwäbe oder Horn Das Duell um die Nummer eins ist eröffnet
Nach zehn Punkten aus fünf Spielen und praktisch keinerlei Fehlern stellt sich beim 1. FC Köln nun die Frage: Bleibt Marvin Schwäbe die Nummer eins oder kehrt Timo Horn im neuen Jahr ins Tor zurück?
Viel zu tun hatte Marvin Schwäbe am Sonntagabend gegen den VfB Stuttgart nicht. In der 51. Minute musste der Torhüter die kurze Ecke zumachen, um einen Torschuss aus spitzem Winkel von Omer Marmoush zu parieren. Ansonsten kam von Stuttgarter Seite kaum ein Abschluss gefährlich auf den Kasten des Kölner Keepers.
So musste Schwäbe viel eher seine Qualitäten am Fuß unter Beweis stellen. Der Keeper erwies sich trotz des tiefen Untergrundes und dem leichten Nieselregen als sicherer Mitspieler seiner Hintermannschaft und gehörte am Ende zu den FC-Profis mit den meisten Ballkontakten.
1. FC Köln: Erstes Bundesliga-Spiel ohne Gegentor
Daher konnte sich der 26-Jährige am Ende über ein perfektes fünftes Bundesliga-Spiel freuen, bei dem er genau wie der FC Köln zum ersten Mal in dieser Saison ohne Gegentor geblieben war. Gleiches war den Kölnern bislang lediglich in der zweiten DFB-Pokalrunde gelungen – damals stand ebenfalls Schwäbe im Tor und auch der Gegner hieß VfB Stuttgart.
Sein verletzter Torwart-Kollege Timo Horn verfolgte den 1:0-Erfolg derweil neben den Ersatzspielern vom Spielfeldrand aus. Aktuell befindet sich die langjährige Nummer eins des FC im Aufbautraining und wird zum Trainingsauftakt am 2. Januar wieder im Mannschaftstraining erwartet. Ob der 28-Jährige dann jedoch wieder zwischen die Pfosten zurückkehren wird, konnte beim FC bislang noch niemand beantworten.
Auch Marvin Schwäbe nicht, der im Sommer von Bröndby zum FC gekommen war, um den Konkurrenzkampf mit Horn zu erhöhen und seine Chance zu nutzen, sobald sich diese bieten würde. Mit der Verletzung des Stammkeepers Ende November tat sich für Schwäbe diese Gelegenheit auf. Und in inzwischen fünf Bundesliga-Partien, in denen der FC zehn Punkte holte, konnte dieser seinen Anspruch auf einen Wechsel in der Rangordnung untermauern.
"Werden sehen, wie der Trainer entscheidet"
"Ich denke, dass ich zufrieden sein kann", resümierte Schwäbe nach dem Stuttgart-Spiel seine ersten fünf Bundesliga-Spiele. "Natürlich gibt es immer ein, zwei Szenen, die nicht perfekt waren. Mit denen muss man offen und ehrlich umgehen. Aber ich denke schon, dass ich gute Leistungen gebracht habe." Und so war von vorneherein auch klar, dass Schwäbe seinen Platz im Tor nach Horns Rückkehr nicht einfach kampflos wieder hergeben würde.
Ob er am Ende aber auch im Tor bleiben wird, sei mit ihm noch nicht besprochen, erklärte der Torhüter. "Es war klar, dass Timo drei, vier Wochen brauchen würde. Ich denke, Timo wird zum ersten Spiel nach der Pause wieder fit sein. Dann werden wir sehen, wie der Trainer entscheidet", sagte Schwäbe. Steffen Baumgart hatte sich diesbezüglich zuletzt bedeckt gehalten und Schwäbe lediglich für seine guten Leistungen gelobt.
Bei Baumgart zählt das Leistungsprinzip
Unter Baumgart gilt jedoch seit dessen Amtsbeginn das Leistungsprinzip. Das haben in dieser Saison schon einige vermeintliche Leistungsträger wie beispielsweise Mark Uth erfahren müssen. Grobe Fehler leistete sich Marvin Schwäbe in seinen fünf Partien nicht, weshalb sich der Keeper berechtigte Hoffnungen machen dürfte, auch nach dem Jahreswechsel noch zwischen den Pfosten zu stehen.
"Ich wusste, dass ich hier erst mal die Nummer zwei sein würde. Jetzt habe ich fünf Spiele gemacht und gute Leistungen gezeigt. Der Trainer entscheidet, wie es weitergeht." Bis dahin wird sich Marvin Schwäbe aber wohl noch gedulden müssen.
- Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG