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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Sportchef Heldt stellt Gisdol Ultimatum aus
Trotz Abstiegssorgen hält der 1. FC Köln weiter an Markus Gisdol fest. Sportchef Horst Heldt sprach dem Trainer nun jedoch ein Ultimatum aus – die Mannschaft steht vor der wohl wichtigsten Woche der Saison.
Der 1. FC Köln wird auch nach dem 0:1 (0:0) beim VfL Wolfsburg keine Veränderung auf der Trainerposition vornehmen. Sportchef Horst Heldt sprach Markus Gisdol am Sonntag das Vertrauen aus. Dieses gilt jedoch nur noch für das Abstiegsduell gegen den 1. FSV Mainz 05. Heldt machte klar, dass gegen die Rheinhessen nur ein Sieg zählt. Gerüchte um Thorsten Fink als möglicher Gisdol-Nachfolger kommentierte Heldt dagegen nicht.
Selbst eine phasenweise starke Leistung beim VfL Wolfsburg konnte dem 1. FC Köln am Samstag nicht helfen. Im 27. Saisonspiel setzte es bereits die 14. Niederlage. Das 0:1 (0:0) bedeutete zudem das siebte Spiel in Folge ohne Sieg. Ganze zwei Punkte holte der FC in den vergangenen zwei Monaten. Eine verhängnisvolle Bilanz für einen Abstiegskandidaten: Doch trotz anhaltender Erfolglosigkeit und Punktgleichheit mit dem Tabellen-17. aus Bielefeld halten die Geißböcke an ihrem Trainer fest.
Heldt fordert Sieg gegen Mainz
"Ja, Markus Gisdol wird gegen Mainz auf der Bank sitzen", sagte Heldt am Sonntag am Geißbockheim, während der Cheftrainer parallel auf dem Rasen das Training der Ersatzspieler leitete. Heldt erklärte, die Mannschaft habe in Wolfsburg den Plan des Trainers umgesetzt. "Es gibt Kriterien, die einen zu einer Entscheidung hinführen. Die Spieler haben sich der Situation gestellt und folgen dem Trainer. Daher gibt es keine Notwendigkeit, etwas zu ändern."
Doch Heldt ließ keinen Zweifel daran, dass die Geißböcke nun vor der womöglich wichtigsten Woche der Saison stehen. Am Sonntag in einer Woche gastiert mit dem 1. FSV Mainz 05 ein direkter Konkurrent im RheinEnergie-Stadion. Der Tabellen-14. liegt zwei Punkte vor den Geißböcken. Mit einem Sieg würden die Kölner an Mainz vorbei die Abstiegsränge verlassen. "Wir haben es in der eigenen Hand", betonte Heldt. Doch der Sportchef machte auch klar: "Wir müssen gegen Mainz drei Punkte holen. Danach sind wir noch nicht gerettet, aber es ist sehr, sehr wichtig dieses Spiel zu gewinnen. Und es ist wichtig, die Bedeutung dieses Spiels klar zu machen."
"Dann werden wir schnell punkten können"
Die Ausgangslage für die Woche nach Ostern ist somit klar: Der 1. FC Köln und Markus Gisdol müssen am 28. Spieltag gegen Mainz gewinnen. Andernfalls werden sich die Geißböcke von ihrem Trainer trennen. Ein klares Ultimatum, schließlich blieben im Falle eines neuerlichen Misserfolgs gegen die 05er nur noch sechs Spiele bis zum Saisonende, um sich doch noch zu retten.
Gisdol hatte bereits wenige Minuten nach dem 0:1 in Wolfsburg damit gerechnet, dass er zumindest vorerst Trainer bleiben würde. "Das ist ein Thema, über das ich mir wirklich keine Gedanken mache", hatte der 51-jährige auf der Pressekonferenz in der Volkswagen Arena erklärt. Es sei seine Aufgabe, die Niederlage bei den Wölfen zu analysieren, um die Mannschaft anschließend bestmöglich auf Mainz vorzubereiten. "Wenn wir die Leistungen aus den letzten zwei Spielen halten können, werden wir schnell punkten können."
Fink eine Alternative zu Funkel?
Mit Heldts Aussagen weiß Gisdol nun auch offiziell, wie schnell diese Punkte kommen müssen: binnen einer Woche. Sollte dies nicht gelingen, wird es ein anderer Trainer versuchen. Wer dies sein wird, ist weiterhin unklar. Friedhelm Funkel war kontaktiert worden und steht wohl weiterhin bereit. Nun berichtet der Express, der FC habe auch mit Thorsten Fink erste Gespräche über eine Zusammenarbeit geführt.
Der 53-jährige hatte zuletzt in Japan Vissel Kobe trainiert, darunter die Weltstars Andres Iniesta und Lukas Podolski. Auf Fink angesprochen, sagte Heldt: "Ich kommentiere keine Namen. Das halte ich nicht für richtig."
Offen ist, ob Fink überhaupt in das Kölner Konzept passen würde. Denn am Geißbockheim hieß es zuletzt noch: Sollte man sich von Gisdol trennen müssen, würde man lediglich eine Lösung bis Saisonende wählen. Doch Fink würde wohl kaum nur für die letzten sechs Saisonspiele unterschreiben.
- Eigene Recherchen des Geißblog