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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Kein belastbares Angebot" Bleibt der 1. FC Köln auf Schwäbe sitzen?
Der 1. FC Köln will Marvin Schwäbe verkaufen. Der Torhüter möchte den FC eigentlich verlassen. Doch der Transfermarkt gibt nichts her für den 29-Jährigen.
Christian Keller und der 1. FC Köln hatten sich frühzeitig positioniert. Marvin Schwäbe habe den Club darüber informiert, nicht in der 2. Bundesliga spielen zu wollen. Jonas Urbig hingegen werde die neue Nummer eins, so der Club. Doch weniger als drei Wochen vor Ende der Transferperiode im Sommer hat Schwäbe noch immer keinen neuen Club gefunden.
Zuletzt hatte der Torhüter für Aufsehen gesorgt, weil er zunächst gegen den Hamburger SV am ersten Spieltag und dann bei der SV Elversberg am zweiten Spieltag kurzfristig ausgefallen war. Erst ein Infekt, dann Rückenprobleme – am Geißbockheim rumorte es. Hat Schwäbe womöglich keine Lust mehr auf den FC?
Keller verteidigt Schwäbe
Am Mittwoch wollte Keller diesen Gerüchten entgegentreten. "Ich würde wirklich bitten, das jetzt nicht zu hoch zu hängen", sagte der Sportchef. "Einmal war es ein Infekt. Marvin hat zwei kleine Kinder. Das kann immer passieren. Das kennt jeder, der Kinder hat. Das zweite Mal hat der untere Rücken zugemacht. Das ist nichts Neues bei Marvin. Das ist in der Vergangenheit schon ein paar Mal vorgekommen."
Allerdings nicht so, dass Schwäbe Spiele verpasste. In den vergangenen zwei Jahren fehlte der Torhüter bei keinem einzigen Pflichtspiel. Zweimal hätte er hinter Jonas Urbig auf der Bank gesessen, musste nun aber zweimal aussetzen. Ob der 29-Jährige am Sonntag im DFB-Pokal mit den Geißböcken zum SV Sandhausen reisen wird, muss jetzt Trainer Gerhard Struber entscheiden.
Keine Angebote für Schwäbe
Derweil hofft Keller, dass sich die Personalie Schwäbe noch bis zum 30. August lösen wird, wenn der Transfermarkt für diesen Sommer schließt. "Stand heute gibt es kein belastbares Angebot für Marvin. Das kann ich in der Offenheit sagen", erklärte Keller. "Es ist aber noch ein bisschen Transferphase. Gucken wir mal, was noch passiert."
Am Geißbockheim ist es kein Geheimnis, dass ein Verbleib Schwäbes in Köln über den Sommer hinaus ein Rückschlag wäre. Keller und seine Geschäftsführer-Kollegen hatten mit einer Millioneneinnahme durch den Verkauf des Leistungsträgers gerechnet. Sollte der FC nun auf dem Torhüter sitzen bleiben, würde nicht nur das Geld fehlen. Auch stünde einer der Top-Verdiener der Mannschaft weiter auf der Gehaltsliste.
"Keine Belastung für die Mannschaft"
Dennoch hofft Keller, dass sich die Personalie nicht negativ auf die Mannschaft auswirkt. Bislang verhalte sich Schwäbe "total professionell", ob auf dem Rasen oder in der Kabine. Und auch der junge Jonas Urbig werde durch den Schatten seines Vorgängers im FC-Tor nicht belastet. "Die Situation ist keine Belastung für die Mannschaft", sagte Keller. "Es ist nicht so, dass Jonas Urbig gegen den HSV den Ball nicht sauber fängt, weil Marvin Schwäbe noch da ist."
Die Situation bleibt nichtsdestotrotz für alle Seiten unbefriedigend. Schwäbe hat noch zweieinhalb Wochen Zeit, um einen neuen Verein zu finden. Der FC muss hoffen, dass er den Torhüter noch verkauft bekommt. Urbig kann sich zwar seiner Position im Tor sicher sein, doch eine Lösung wäre auch für ihn wohl eine Erleichterung. Derweil schloss Keller zumindest ein Szenario kategorisch aus: Eine Vertragsauflösung wird es nicht geben. Denn dann würde der FC noch mehr Geld verlieren.
- Geissblog