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1. FC Köln: Hector schaltet bei FC-Abstieg um und kritisiert Taktik


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Ex-FC-Kapitän
Hector kritisiert nach Abstieg: "Das war gar nicht zu spüren"


22.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Jonas Hector (Archivbild): Der ehemalige FC-Profi hat nach dem Abstieg seines Herzensclubs Kritik geübt. (Quelle: IMAGO/Herbert Bucco)
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Jonas Hector konnte den Abstieg des 1. FC Köln kaum mitansehen. Der langjährige Kapitän kritisiert die Herangehensweise seiner Ex-Kollegen.

Seit der 1. FC Köln eine Rolle im Leben von Jonas Hector spielt, ist der Verein dreimal abgestiegen. Jedes Mal erlebte der gebürtige Saarländer den Gang in die Zweitklassigkeit aus einer völlig neuen Perspektive. In der Saison 2011/12 spielte er noch für die zweite Mannschaft der "Geißböcke", hatte nur einmal bei den Profis im Kader gestanden. 2017/18 wiederum, beim Absturz aus der Europa League in die 2. Bundesliga, hatte er als größter Star der Mannschaft gegolten. Nun, 2024, verfolgte der Fußball-Rentner den Abstieg als Fan.

Hectors Karriereende im Mai 2023, nach 347 Pflichtspielen für den FC, war vor dieser Krisensaison die wohl größte Herausforderung der Kader-Planer. Sport-Geschäftsführer Christian Keller gestand in den vergangenen Monaten mehrfach, dass es ihm nicht gelungen ist, den 33-Jährigen nur ansatzweise zu ersetzen. Womöglich konnte diese Aufgabe mit den begrenzten Kölner Mitteln auch gar nicht zufriedenstellend gemeistert werden.

So verfolgte Jonas Hector den FC-Abstieg

Claudia Roth, Spitzenpolitikerin der Grünen, fragte Hector vor wenigen Wochen bei einem gemeinsamen Talk, ob er sich für den Absturz seines langjährigen Vereins nach seinem Karriereende verantwortlich fühle. Der Ex-Nationalspieler reagierte einigermaßen verblüfft: "Nein, ganz und gar nicht. Dafür gibt es Leute, die genau solche Situationen lösen müssen, wenn jemand aufhört oder wechselt."

Schließlich habe er seinen Abschied nicht erst Anfang Juli angekündigt, sondern intern von langer Hand kommuniziert. "Das war nicht überraschend. Deswegen sehe ich mich da nicht in der Verantwortung", erklärte Hector, der dem FC in dieser Saison in nahezu jedem Heimspiel von der Tribüne aus die Daumen drückte.

Den Abstieg am vergangenen Samstag wiederum verfolgte er im heimischen Wohnzimmer mit seiner Frau und seinen Schwiegereltern. Die Stimmung war dem Anlass angemessen: "Wir waren alle komplett still – das ist kein gutes Zeichen beim Fußballgucken. Wenn keiner auf irgendwas reagiert, das ist für mich das Todesurteil, wenn man es einfach so hinnimmt", erzählt Hector in der neuen Episode seines Podcasts "Schlag und fertig", den er gemeinsam mit ZDF-Comedian Fabian Köster wöchentlich moderiert.

Hector: "Hätte mir gewünscht, dass es brennt"

Hector bezeichnet den Abstieg als "echt frustrierend", konnte das Kölner Trauerspiel quasi nicht mitansehen: "Ich habe mir das Einzelspiel angeschaut. Und nach dem 3:0 haben wir ganz schnell gesagt: Jetzt gehen wir auf die Konferenz." Letztlich ging der FC mit 1:4 unter und eine Liga runter.

Sowohl die Leistung in Heidenheim als auch jene beim 0:2 gegen Schlusslicht Darmstadt im April – nach dieser Niederlage hatten viele Anhänger den Klassenerhalt bereits abgehakt – kann der Ex-Kapitän nur schwer nachvollziehen. Die Mannschaft habe "blockiert" gewirkt, sagt Hector und kritisiert die Herangehensweise an diese Endspiele: "Ich hatte in beiden Spielen das Gefühl, dass man abwartend agiert hat. Da hätte ich mir als Fan gewünscht, dass es von Anfang an brennt, dass alles angelaufen wird – du musst ja auf Sieg spielen, alles oder nichts."

Aus eigener Erfahrung weiß der frühere Linksverteidiger: "Auf dem Platz macht es das schwieriger, wenn du eher passiv bist und nicht agierst. Dadurch nimmst du genau die Zweikämpfe nicht an, die du annehmen musst, um das Momentum mitzunehmen. Das war gar nicht zu spüren, weder in dem Darmstadt-Spiel noch in Heidenheim." Ob diese Passivität tatsächlich zum Plan von Trainer Timo Schultz zählte, ist fraglich. Fest steht dagegen, dass der Mannschaft eine Stütze wie Hector gefehlt hat – die ganze Saison über.

Verwendete Quellen
  • Geissblog
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