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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Torkrise beim 1. FC Köln Neues Duo macht dem FC Hoffnung
Der 1. FC Köln hat sich gegen den FC Augsburg selbst um den Sieg gebracht. Am Ende gab es nur einen Punkt. Doch es gibt Hoffnung.
Diese 90 Minuten boten dem 1. FC Köln Chancen für mehr als nur einen Sieg. 28-mal suchten die Geißböcke gegen den FC Augsburg den Abschluss. Herausgesprungen ist jedoch nur ein Tor – und damit auch nur ein Punkt. Die schlechte Chancenverwertung ließ den FC auf Rang 18 abrutschen.
Überhaupt haben die Kölner in zehn Spielen erst acht Tore erzielt. Damit stellt der FC die schwächste Offensive der Liga. Hinzu kommt: Florian Kainz traf dreimal vom Elfmeterpunkt, Davie Selke einmal nach einer Ecke. Damit bleiben nur noch vier Tore, die der FC aus dem Spiel heraus erzielen konnte. Die insgesamt 137 Schüsse in zehn Spielen zeigen derweil, dass Aufwand und Ertrag beim 1. FC Köln derzeit in keinem Verhältnis stehen.
Platzt Waldschmidts Knoten, platzt auch der vom FC
Alleine Luca Waldschmidt versuchte es im bisherigen Saisonverlauf 25-mal und war dabei immerhin auch zweimal erfolgreich. Der Chancenwucher gegen Augsburg hat dabei gezeigt: Platzt bei Waldschmidt der Knoten, lösen sich auch beim FC viele Probleme von ganz alleine.
"Es hat ein Tick die Ruhe gefehlt. Da merkt man, dass man sich die Sicherheit erst mal erarbeiten muss", resümierte Trainer Steffen Baumgart hinterher über die zahlreichen vergebenen Chancen. Doch klar ist: Waldschmidt könnte einer der Schlüssel im Abstiegskampf für den FC werden.
Der Hoffnungsträger ist zurück
Gleiches gilt dabei auch für Mark Uth. Der gebürtige Kölner feierte nach über 15 Monaten gegen den FC Augsburg sein Startelf-Comeback. Gemeinsam mit Waldschmidt soll der 32-Jährige in den kommenden Wochen wieder für mehr Torgefahr sorgen. "Ich harmoniere gut mit ihm. Luca ist ein toller Spieler, der im Moment ein bisschen Pech mit dem Abschluss hat", sagte Uth am Mittwoch über das Zusammenspiel.
Dass Uth für viele nun als großer Hoffnungsträger gilt, setzt den Routinier dabei nicht unter Druck. "Ich bin schon ein bisschen älter, da darf ich mir nicht zu viel Druck machen", erklärte Uth, der die Erwartungshaltung an ihn aber dämpfen will: "Ich war jetzt ein Jahr raus und fange gerade erst wieder an, ein paar Spiele zu machen. Man kann nicht von mir erwarten, dass ich in den nächsten Wochen zig Tore schieße. Ich versuche das natürlich, aber ich muss von Spiel zu Spiel schauen. An die zweite Halbzeit in Augsburg muss ich anknüpfen."
Im ersten Durchgang hatte Uth noch Probleme, das Spiel seiner Mannschaft in der Offensive zu steuern. "Es gab viele lange und hohe Bälle, da habe ich mich auf der Zehn etwas verloren gefühlt. Die zweite Halbzeit war viel besser, ich war besser im Spiel und habe die Jung eingesetzt", sagte Uth und versprach: "Mit der Spielpraxis wird das in den nächsten Wochen besser."
Uth stärkt Baumgart den Rücken
Sorgen um einen möglichen Abstieg macht sich Uth aktuell nicht. Auch, weil Zusammenhalt und Glaube nach wie vor vorhanden seien. Im Vergleich mit früheren Zeiten erinnerte sich der Spieler: "Ich habe schon dunklere Zeiten am Geißbockheim erlebt. Auch, als ich damals aus der Jugend hochkam unter Stale Solbakken. Da ist die Stimmung recht schnell gekippt und es war angespannter."
Auch Steffen Baumgart steht für Uth nicht zur Disposition. "Viele Trainer fangen in solchen Situationen an, etwas zu verändern. Aber ich glaube, das hilft nicht unbedingt. Er bleibt bei seinem Fußball und bei dem, was uns in den letzten zwei Jahren stark gemacht hat. Wir gehen den Weg mit ihm und wollen genau diesen Fußball spielen", versicherte der Porzer. Mit einem Sieg am Samstag beim VfL Bochum könnte die Mannschaft ihrem Trainer dabei nicht nur verbal den Rücken stärken.
- Geissblog