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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Kapitän im Testspiel: 19-Jähriger überrascht beim FC
Max Finkgräfe ist einer der bisherigen Gewinner beim 1. FC Köln. Der 19-Jährige hat sich bei den Profis in kürzester Zeit etabliert und wurde nun belohnt.
Als der 1. FC Köln am Mittwochabend im Testspiel gegen den SC Germania Reusrath (Ergebnis: 15:0) in der zweiten Halbzeit auswechselte, ging auch die Kapitänsbinde an einen anderen Spieler. Nachdem zunächst Mark Uth die Mannschaft aufs Feld geführt hatte, übernahm nach einer Stunde ein anderer Spieler dieses Amt: Max Finkgräfe.
Dabei ist der Linksaußen erst 19 Jahre alt und gerade einmal dreieinhalb Monate fester Bestandteil der Mannschaft von Steffen Baumgart. Doch der FC-Trainer hatte vor der Partie beschlossen, dass Finkgräfe diese Ehre zuteilwerden solle. Und das hatte seinen Grund: Finkgräfe sollte für diese Würdigung in die Mannschaftskasse einzahlen – und für etwas belohnt werden, das erst nach dem Testspiel herauskam.
Per Klausel zum Profivertrag
Denn Finkgräfes Vertrag, im April 2023 geschlossen und mit einer Laufzeit bis Sommer 2025, wurde unlängst modifiziert. Durch die vier Einsätze in der Bundesliga, die der Youngster zu Saisonbeginn bereits absolvieren konnte, wurde der Kontrakt des gebürtigen Mönchengladbachers automatisch per Klausel von einem Nachwuchs- in einen Profivertrag umgewandelt.
Der erste Profivertrag ist für einen Spieler stets ein Anlass zu großer Freude. Also nahm Baumgart Finkgräfe mit der Verleihung der Kapitänsbinde im Testspiel nicht nur gebührend in den Profikader auf, sondern sorgte auch dafür, dass der 19-Jährige eine Spende leisten musste. Denn jeder Spieler, dem die Ehre des Spielführers zuteilwird, muss einen festgelegten Betrag in die Mannschaftskasse zahlen.
"Weiß nicht, ob es eine Belohnung war …"
"Das war eine wichtige Sache", sagte der FC-Trainer daher auch nach der Partie. "Seine Vertragssituation hat sich durch seine Einsätze in der Liga verändert." Zwar verlängerte sich die Laufzeit des Vertrags nicht, sondern gilt weiterhin bis 2025, doch mit der Statusänderung geht wohl auch, wenn auch nicht bestätigt, eine Gehaltserhöhung einher. Und so dürfte Finkgräfe die "Strafe" für die Mannschaftskasse kaum stören.
Zumal Baumgart diese Regelung, die Binde in den Testspielen kreisen zu lassen, gezielt eingeführt hat – um die Mannschaftskasse im Laufe einer Saison üppig zu füllen. "Ich weiß nicht, ob es eine Belohnung war", sagte Baumgart deshalb schmunzelnd, "oder ob es eher teuer für ihn wird." Als einer der wenigen Gewinner einer bislang enttäuschenden Saison dürfte Finkgräfe gerne darüber hinwegsehen.
- Geissblog