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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Waldschmidt-Deal: Diese FC-Stars müssen jetzt um ihren Platz bangen
Der 1. FC Köln steht vor der Verpflichtung von Luca Waldschmidt. Schlägt der FC auf dem Transfermarkt zu, müssen vor allem zwei Stars um ihre Plätze bangen.
Luca Waldschmidt soll zum 1. FC Köln wechseln. Der Transfer des 27-Jährigen wären ein erstes Ausrufezeichen des FC auf dem diesjährigen Transfermarkt. Die Geißböcke würden mit dem siebenfachen deutschen Nationalspieler einen gestandenen Bundesliga-Angreifer mit internationaler Erfahrung verpflichten.
Waldschmidt hatte seinen Durchbruch beim SC Freiburg gefeiert, war anschließend zu Benfica Lissabon und weiter zum VfL Wolfsburg gewechselt. Nun also der 1. FC Köln? Nach den zwei millionenschweren Deals nach Portugal (15 Mio. Euro Ablöse) und in die Autostadt (zwölf Mio. Euro) wäre der FC-Deal aus finanzieller Sicht weitaus überschaubarer.
Keller kündigte Deal schon an
Erstens, weil Waldschmidt einen Großteil seines Marktwertes in Wolfsburg als Edeljoker eingebüßt hat (inzwischen noch drei Mio. Euro). Zweitens, weil der 27-Jährige in den vergangenen zwei Jahren kaum mehr seine alte Stärke hatte zeigen können (fünf Tore in 32 Ligaspielen).
Doch genau das ist der Grund, warum der FC sich diesen Spieler überhaupt leisten könnte. "Ich kann der Idee viel abgewinnen, wenn man einen Spieler auf Leihbasis bekommen kann, den man sonst eigentlich nicht kriegen würde", hatte FC-Sportchef Christian Keller erst vor wenigen Tagen dem GEISSBLOG gesagt. "Wenn ein Spieler bei seinem Stammklub ins Hintertreffen gerät, kann ein Klub wie der FC diesen Spieler leihen und im Idealfall noch eine Kaufoption erhalten." Genau so soll es nun mit Waldschmidt laufen.
FC schließt offensive Baustelle
Der 27-Jährige würde die Qualität und die Optionen im FC-Angriff sofort erhöhen. Der 1,81 Meter große Angreifer ist zwar kein Stoßstürmer, kann aber als hängende Spitze oder als Zehner hinter und um einen Mittelstürmer herum agieren. Und genau für diese Rolle suchte der FC zuletzt eine Verstärkung und scheint sie in Wolfsburg gefunden zu haben.
Waldschmidt soll bereits in der kommenden Woche beim FC unterschreiben. Es heißt, nur noch letzte Details seien zu klären. Dann hätten die Geißböcke einen ersten Coup gelandet und eine wichtige Baustelle in der Offensive geschlossen. Denn zwar war die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart in der vergangenen Saison quantitativ vorne üppig besetzt, aber nicht qualitativ.
Wen Waldschmidt ersetzen soll
Schon im Winter hatte der FC mit Davie Selke erfolgreich nachgerüstet, weil Steffen Tigges und Florian Dietz nicht ausgereicht hatten. Nun soll Waldschmidt ähnlich helfen – auf der Position dahinter. Denn dort sind andere Spieler vieles schuldig geblieben: allen voran Sargis Adamyan und Tim Lemperle.
Adamyan war 2022 für 1,5 Mio. Euro aus Hoffenheim gekommen, fiel bislang aber komplett durch. Keller kritisierte den Armenier nun öffentlich scharf, forderte von dem 30-Jährigen, dass dieser "zum Trainingsauftakt in einem anderen Zustand hier wieder aufschlägt und sich dann auch anders präsentiert". Der Stürmer sei "in der Bringschuld" – andernfalls müsse man über einen Verkauf nachdenken.
Sonderfall Lemperle
Lemperle hingegen wird beim FC eigentlich gefördert, doch das Talent steht sich bislang selbst im Weg. Vor einem Jahr hatte der inzwischen 21-Jährige eine Leihe verweigert. Die Folge: ganze 120 Einsatzminuten in der gesamten letzten Saison. "Wir müssen ihn jetzt unbedingt zum Spielen bringen", stellte Keller daher klar und fügte hinzu: "Beim FC wird er das in der neuen Saison mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht."
Kurzum: Waldschmidt soll ausgeliehen, Lemperle soll hingegen verliehen werden. Adamyan derweil bekommt noch einmal eine Chance in der Vorbereitung. Sollte der 30-Jährige weiter hinter der Musik herlaufen, wäre seine Zeit beim FC zu Ende. Mit Waldschmidt wäre der Nachfolger schon da.
- Reporter vor Ort