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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Deadline Day am Donnerstag: Die wichtigsten Fragen zum Kader
Der 1. FC Köln steht unter Zeitdruck: Am 1. September um 18 Uhr schließt das Transferfenster. Bis dahin wollen die Geißböcke auf die jüngsten Verletzungen reagiert haben. Doch was ist am Deadline Day zu erwarten? t-online.de beantwortet die vier wichtigsten Fragen.
Eigentlich hätten es ruhige Tage für die Verantwortlichen am Geißbockheim werden sollen. Schon früh in der Vorbereitung hatte der FC seine Transferaktivitäten mit den Neuzugängen Kristian Pedersen, Linton Maina, Denis Huseinbasic, Steffen Tigges und Sargis Adamyan abgeschlossen. Trotz des Abgangs von Stürmer-Star Anthony Modeste waren die Kölner ruhig geblieben und hatten den Wechsel des 20-Tore-Angreifers aus der Vorsaison intern auffangen wollen.
Die Situation hat sich am vergangenen Sonntag jedoch verändert, ja sogar deutlich verschlechtert. Mit Jeff Chabot, Mathias Olesen (beide OP nach Bänderverletzung), Benno Schmitz (konservative Behandlung nach Bänderverletzung) und Eric Martel (Mittelhandbruch) haben sich gleich vier Spieler gegen den VfB Stuttgart schwerwiegender verletzt. Einzig Martel könnte mit einer Spezialschiene schon bald auf den Platz zurückkehren. Darüber hinaus haben mit Kingsley Ehizibue (Udinese Calcio) und Bright Arrey-Mbi (vorzeitiges Leihende) zwei Spieler den Klub Anfang der Woche verlassen. Doch was bedeuten diese Personalien konkret für die Transferplanungen des 1. FC Köln? t-online.de beantwortet die vier wichtigsten Fragen.
1. Auf welchen Positionen sucht der FC nach Neuzugängen?
Nach dem Ausfall von Jeff Chabot bleiben dem 1. FC Köln mit Luca Kilian und Timo Hübers aktuell nur zwei gelernte und gesunde Innenverteidiger. Zwar kann auch Kristian Pedersen diese Position spielen. Der Däne wird allerdings auch als Back-up für Jonas Hector hinten links gebraucht. Entsprechend sagt Steffen Baumgart: "Ich vertraue auch jetzt dem Kader, der da ist. Aber wenn wir die Innenverteidigerposition sehen, ist das schon sehr eng."
Darüber hinaus steht nach der Verletzung von Benno Schmitz und dem Abgang von Kingsley Ehizibue mit Kingsley Schindler nur noch ein Rechtsverteidiger im Kader – und der ist eigentlich gelernter Offensivspieler. "Wir gucken nicht nur auf einer Position", erklärt daher der FC-Trainer, der aber auch weiß, dass der Markt "nicht einfach" ist. Einen Schnellschuss soll es daher trotz der Kürze der Zeit nicht geben: "Es geht nicht darum, einfach jemanden zu holen. Es sollte schon so sein, dass er relativ schnell helfen kann. Es ist keine einfache Situation. Aber alle sind dabei, diese so gut wie möglich zu lösen." Einen zusätzlichen Angreifer nach dem Modeste-Abgang wird es derweil aller Voraussicht nach weiterhin nicht geben.
2. Sind die Neuzugänge schon gegen Wolfsburg dabei?
Im Normalfall würde Steffen Baumgart diese Antwort mit einem klaren Nein beantworten. Sollte der Neuzugang (oder die Neuzugänge) erst kurz vor Toreschluss um 18 Uhr beim FC aufschlagen, bliebe den Spielern lediglich noch das Abschlusstraining vor dem Spiel am Samstag in Wolfsburg. Angesichts der angespannten Personalsituation könnte das diesmal jedoch anders laufen: "Wenn jetzt noch ein Innenverteidiger kommt, und ich habe nur zwei, können wir davon ausgehen, dass er mitfährt."
3. Welche Nachwuchsspieler könnten einspringen?
Auf die vier Verletzungen reagierte der 1. FC Köln im Training am Mittwoch mit vier Nachwuchsspielern. Für den verletzten Mathias Olesen wurde Joshua Schwirten ins Profi-Training befördert. In der Innenverteidigung durften sich Rijad Smajic und Elias Bakatukanda genauso zeigen wie Rechtsverteidiger Tidiane Toure. Eine Option für die Bundelsiga-Elf ist das Quartett aber wohl noch nicht. "Sie sind noch keine Alternativen, aber was das Tranining angeht, wichtig für uns."
4. Werden den FC noch Spieler verlassen?
Aktuell deutet nichts darauf hin, dass neben Salih Özcan, Anthony Modeste, Kingsley Ehizibue und Bright Arrey-Mbi noch weitere Spieler den Klub verlassen könnten. "Ich habe nicht das Gefühl, dass einer noch den Kader verlassen wird", sagte Steffen Baumgart rund 24 Stunden vor Ende des Transferfensters. Das gilt auch für den zuletzt wechselwilligen Sebastian Andersson. Bei dem Schweden hatten sich mehrere Transfer-Optionen zerschlagen. Zwar wollte Baumgart "keine Garantie" abgeben, rechnete aber fest damit, dass der Schwede beim FC bleibt – und damit auch bald wieder eine Option für den Kader werden könnte. "Er arbeitet momentan gut. So lange er das macht, hat er die Chance, zu spielen."
Gleiches gilt auch für Ondrej Duda. Der Slowake war zuletzt unzufrieden mit seinen Einsatzzeiten und hatte sich im letzten Jahr schwer mit dem Pressing-intensiven und schnellen Baumgart-System getan. Auch die Kölner hätten ihrem Offensivspieler bei einem Wechselwunsch keine Steine in den Weg gelegt. "Qualitätsmäßig gehört er in die Mannschaft. Die Frage ist, ob er das spielt, was ich möchte", erklärte Baumgart. Gegen den VfB Stuttgart und zuletzt im Training habe Duda seine Sache jedoch ordentlich gemacht. "Wenn er das immer so machen würde, würde er öfter spielen." Und auch bei Timo Horn und Ellyes Skhiri scheinen sich keine Last-Minute-Transfers mehr anzubahnen.
- Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG