So kann Adamyan dem 1. FC Köln helfen

"Hatte auch andere Optionen"

So kann Adamyan dem 1. FC Köln helfen

Neuzugang Sargis Adamyan wird die beiden Testspiele im Trainingslager des 1. FC Köln verpassen. Doch der 29-Jährige bekommt von Trainer Steffen Baumgart Zeit.

Er trainiert immerhin schon mit der Mannschaft. Sargis Adamyan konnte am Donnerstag erstmals an den Spielformen auf dem Rasenplatz des SV Aasen teilnehmen. Zwar noch ohne Zweikämpfe, dafür aber schon mit dem Torriecher. Die knapp 200 Zuschauer bedachten seinen ersten Treffer im Training mit Applaus.

Noch befindet sich der 29-Jährige nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Adamyan hatte bis zuletzt Urlaub, weil er Anfang Juni noch für Armenien auf Länderspielreise war. Daher wird der Rechtsfuß in Donaueschingen sachte herangeführt, niemand will etwas überstürzen. Der 1,84 Meter große Angreifer soll ab der kommenden Woche vollständig am Mannschaftstraining teilnehmen.

1. FC Köln: Adamyan-Debüt gegen den AC Mailand

Daher wird der Ex-Hoffenheimer in den beiden anstehenden Testspielen im Trainingslager gegen Austria Lustenau (Freitag, 18 Uhr) und den GC Zürich (Samstag, 15 Uhr) noch nicht zum Einsatz kommen. "Sargis muss erstmal ankommen", sagte Steffen Baumgart am Donnerstag. "Nächste Woche gegen den AC Mailand wird er dann 45 Minuten spielen, das ist das Ziel." Das Testspiel gegen den Weltklub dürfte kein schlechter Rahmen für ein erstes Spiel im FC-Trikot sein.

Bis dahin will sich Adamyan beim FC einfinden und sich auch schon an die Spielidee von Steffen Baumgart gewöhnen. "Ich hatte auch andere Optionen, von denen ich aber nicht zu 100 Prozent überzeugt war", sagte Adamyan am Donnerstag zu seinem Wechsel zu den Geißböcken. Vom 1. FC Köln war er jedoch überzeugt. Auch, weil er Baumgart sowie Sportchef Christian Keller seit Jahren kennt. Und weil beide überzeugt sind, dass der Stürmer in das Kölner System passt wie die Faust aufs Auge.

So soll Adamyan beim FC funktionieren

"Ich kenne ihn schon lange. Er ist ein sehr guter Anläufer und in der Lage, Tore zu schießen", sagte Baumgart. Der FC-Trainer bestätigte, in der kommenden Saison überwiegend mit zwei Sturmspitzen agieren zu wollen und Adamyan neben einem der Stoßstürmer (Modeste, Tigges, Andersson) als zweiten Angreifer einzuplanen. "Er ist sehr vielseitig und hat Qualitäten, die uns sicher weiterhelfen werden."

Diese Qualitäten machen sich vor allem im Spiel mit dem Ball bemerkbar. Die Analysten von Createfootball beschreiben Adamyan als "Mobile Striker", also als beweglichen, temporeichen Stürmer, der sowohl im Sturmzentrum als auch auf den Flügeln zum Einsatz kommen kann. Der 29-Jährige verfügt über ein kluges Positionsspiel, bewegt sich abseits des Balls viel und ist so in der Lage, hinter die gegnerischen Abwehrreihen zu kommen und anspielbar zu sein. Zudem ist er dribbelstark und robuster als klassische Flügelstürmer.

Mehr Torgefahr neben Modeste

Dies macht ihn zu einem perfekten Nebenmann eines klassischen Mittelstürmers, der als Zielspieler fungieren und für Adamyan Räume schaffen kann. Ähnlich wie Jan Thielmann, allerdings mit einer besseren Physis ausgestattet, könnte der Neuzugang somit für mehr Tiefe, mehr Abschlüsse auch aus der zweiten Reihe und für eine breitere Torgefahr im Kader der Geißböcke sorgen. Denn Baumgart stellte am Donnerstag auch fest: "Es ist super, wenn Anthony Modeste 20 Tore macht, aber wir brauchen dahinter mehr Spieler, die sechs Tore und mehr schießen können."

Adamyan soll einer dieser Spieler sein. Und zwar nicht zwingend schon im DFB-Pokal gegen seinen Ex-Klub Jahn Regensburg, sondern vor allem im Laufe einer langen Bundesliga-Saison inklusive Pokal und Europa-Abenteuer.