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Goldkettenraub in Köln: Rentnerin schildert Angriffe vor Gericht


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"Seither sehr schreckhaft"
Kölner Rentnerin schildert Goldkettenraub vor Gericht


12.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Der einschlägig vorbestrafte 33-Jährige (Mitte), der wegen Goldkettenraubes und Drogendelikten angeklagt ist, wird von Isabell Schemmel verteidigt.Vergrößern des Bildes
Der einschlägig vorbestrafte 33-Jährige (Mitte), der wegen Goldkettenraubes und Drogendelikten angeklagt ist, wird von Isabell Schemmel verteidigt. (Quelle: Johanna Tünsch)

Vor dem Kölner Landgericht ist ein 33-Jähriger angeklagt, der im Frühjahr zwei Frauen goldene Ketten vom Hals gerissen haben soll. Dem Gericht ist der Mann nicht unbekannt.

Mehrere Fälle von Goldkettenraub beschäftigten in diesem Sommer die Kölnerinnen und Kölner. Nun ist vor dem Landgericht ein 33-Jähriger angeklagt, der zwei solche Taten begangen haben soll. Laut Staatsanwaltschaft folgte er am 23. April 2024 gegen 13 Uhr einer 79-jährigen Frau bis zu ihrem Wohnhaus in der Düsseldorfer Straße. Während die alte Dame vor der Haustür ihren Schlüssel herausholte, habe er sie nach dem Weg zur Mülheimer Straße gefragt. Nachdem sie sich umgedreht hatte, um in die entsprechende Richtung zu weisen, soll er ihre Kette vom Hals gerissen haben.

86-Jährige erlitt Hämatom durch Abreißen stabiler Königskette

Festgenommen wurde er knapp zwei Monate später. Am 7. Juni soll er in der Brügelmannstraße gegen 16.38 Uhr einer 86-jährigen Rentnerin Pfefferspray ins Gesicht gesprüht und ihr anschließend eine goldene Kette mit Anhänger vom Hals gerissen haben.

Mit einem Rollator kam die mutmaßliche Geschädigte als Zeugin in den Gerichtssaal und schilderte ihr Erleben an jenem Junitag. "Ich fuhr mit der Bahn zum Wiener Platz, ging zu Rossmann, Lidl und dann nach Hause. Ich wollte gerade den Briefkasten aufmachen, dann hat mir jemand Spray ins Gesicht gespritzt. Der hat mir die Kette vom Hals gerissen und ich konnte nichts sehen."

"Ich drehe mich seitdem immer um, ob keiner kommt"

Auf ihre Hilferufe hin hätten Passanten dann den Mann festgehalten. Ihr Hals sei noch eine Woche lang sehr rot gewesen – aber das sei nicht die einzige Beeinträchtigung: "Seitdem bin ich sehr, sehr schreckhaft und nervös. Ich drehe mich immer um, ob keiner kommt."

Die Verteidigerin des Angeklagten, Isabell Schemmel, hatte vorab gesagt, ihr Mandant gestehe beide Taten. Er habe damit seine Drogensucht finanzieren wollen, habe aber keine konkrete Erinnerung. Auch sei die Verständigung schwer: "Sowohl auf Bulgarisch als auch auf Deutsch und Türkisch sind die Sprachkenntnisse rudimentär."

Drogensucht als mögliches Motiv

Seit dem 8. Juni ist der Angeklagte in Untersuchungshaft. Er ist einschlägig vorbestraft: Bereits 2017 wurde er rechtskräftig zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, nachdem er einer Frau die Kette vom Hals gerissen hatte. Weitere Urteile wegen mehrerer Diebstähle, bei denen er sich jeweils schlafende Opfer in S-Bahnen gesucht habe, folgten. Insgesamt verzeichnet das Bundeszentralregister für ihn sieben Vorstrafen, darunter auch Drogendelikte. Ein solches ist auch jetzt Teil der Anklage: Am 16. Mai 2023 habe er am Wiener Platz mit Betäubungsmitteln, mutmaßlich Heroin, gehandelt. Laut Verteidigerin Schemmel gesteht er den Besitz von Drogen, nicht aber, dass er sie habe verkaufen wollen.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
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