Auswirkungen des Ukraine-Kriegs Städtischer Energiebericht: Heizkosten nahezu verdoppelt
Die Stadt Köln vermeldet im neuen Energiebericht erhöhte Kosten für 2022. Trotz Einsparmaßnahmen stiegen diese um 14 Prozent, auch durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs.
Die Stadt Köln hat ihren aktuellen Energiebericht veröffentlicht, der die Verbrauchsdaten für das Jahr 2022 umfasst. Die Energie- und Wasserkosten für die städtischen Gebäude, einschließlich Kulturstätten und Wohnanlagen, sind im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf insgesamt 46 Millionen Euro gestiegen – ein Plus von rund sechs Millionen Euro.
Diese Erhöhung spiegelt die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wider, der zu Engpässen in der Energieversorgung und damit verbundenen Preissteigerungen führte, teilte die Stadt Köln am Montag mit. Trotz verschiedener Maßnahmen zur Einsparung, insbesondere beim Heizen, blieben die Energiekosten hoch.
Heizkosten steigen fast um das Doppelte
Der größte Kostenfaktor entfällt auf die Heizkosten, die mit etwa 27 Millionen Euro fast 60 Prozent der gesamten Energiekosten ausmachen. Diese Kosten sind um 47 Prozent gestiegen. Auch die Stromkosten verzeichneten einen Anstieg von 35 Prozent, obwohl der Preis für elektrische Energie leicht gesunken ist. Die Wasserkosten stiegen moderat um sechs Prozent.
Während der Heizenergieverbrauch im Vergleich zu 2021 um elf Prozent gesenkt werden konnte, stieg der Strom- und Wasserverbrauch im Jahr 2022 an. Grund hierfür war unter anderem die Aufhebung der Corona-Einschränkungen in der zweiten Jahreshälfte 2022, wodurch der reguläre Betrieb in Schulen, Verwaltungen und Museen wieder aufgenommen wurde, heißt es im Bericht.
Weniger Homeoffice – steigender Stromverbrauch
Maßnahmen wie das Reduzieren des Lüftens in Schulen und die Absenkung der Raumtemperaturen in Verwaltungsgebäuden trugen zur Senkung des Heizenergieverbrauchs bei. Gleichzeitig stieg der Stromverbrauch, da mehr Arbeitnehmer wieder vor Ort in den Büros und weniger im Homeoffice arbeiteten. Zudem führte der verstärkte Einsatz von Lüftungsanlagen in Schulen zu einem höheren Stromverbrauch. Der Anstieg des Wasserverbrauchs lässt sich vor allem durch den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 erklären.
Seit 2005 veröffentlicht die Stadt Köln jährlich einen Energiebericht für die städtischen Gebäude, die sich im Sondervermögen der Gebäudewirtschaft befinden. Der Bericht für das Jahr 2022 enthält Daten zu Verbrauch und Kosten von Verwaltungsgebäuden, Schulen, Kitas, Grünanlagen und Museen sowie den Gebäuden des Amtes für Wohnungswesen.
Der vollständige "Energiebericht 2023: Energieverbrauchs- und Kostenstatistik 2022/Sachstand Energiemanagementkonzept 2023" ist im Ratsinformationssystem der Stadt Köln sowie auf der Website der Stadt Köln abrufbar:
- Energiebericht 2023 der Stadt Köln (per E-Mail) vom 9. September 2024