Deutschlandchef verrät Standort Ikea rückt an den Rand der Kölner Innenstadt vor
Der Möbelriese wagt sich mit einem noch recht neuen Konzept in die Stadt: In Berlin und München ist Ikea mit ähnlichen Versuchen offenbar schon erfolgreich. Die Details.
In den Kalker "Köln Arcaden" soll es bald einen neuen, prominenten Mieter geben: den Möbelriesen Ikea aus Schweden. Der Deutschlandchef des Konzerns, Walter Kadner, sagte der "Bild am Sonntag", dass man in dem Kaufhaus auf der rechten Rheinseite voraussichtlich noch in diesem Jahr ein sogenanntes Planungsstudio eröffnen wolle. Dort können sich Kunden etwa beim Kauf von Küchen beraten lassen.
Gleiches plant Ikea dem Bericht zufolge in Stuttgart. Ikea-Planungsstudios gibt schon in Berlin, München und Ravensburg. Der Möbelhändler hält dort einen Teil seines Sortiments bereit, damit Kunden ausprobieren und sich inspirieren lassen können. Kadnar hatte zuletzt bei der Bilanzvorlage im Herbst bekräftigt, weitere Standorte eröffnen zu wollen.
Ikea will ein Ladengeschäft in den "Köln Arcaden" übernehmen
Derzeit hat Ikea zwei Filialen in Köln – jedoch eher am Stadtrand: eine am Butzweilerhof, die andere in Godorf. Wann genau es mit dem Planungsstudio in Kalk losgehen soll, geht aus dem Bericht jedoch nicht hervor.
In den "Köln Arcaden", die mittlerweile zur Kaufhausgruppe Westfield gehören, gibt es auf einer Verkaufsfläche von rund vier Fußballfeldern derzeit 117 Geschäfte, rechnete der "Express" aus. Dabei wird Ikea aber nicht die ganze Verkaufsfläche übernehmen, sondern eine frei werdende Ladenfläche.
Kadnar schloss es auf Nachfrage nicht aus, dass künftig auch Flächen in aufgegebenen Kaufhäusern von Galeria Karstadt Kaufhof infrage kommen. Die neuen Galeria-Eigentümer wollen von den 92 Filialen mehr als 70 fortführen.
Ikea erlöst Milliarden mit seinen Deutschland-Filialen
"Wir sind stolz auf unsere 54 großen Einrichtungshäuser in Deutschland. Aber wir haben seit circa drei Jahren auch kleinere Formate getestet", sagte Kadnar der Zeitung. "Wir waren so erfolgreich, dass wir jetzt in diese Richtung weitergehen. Um es ganz klar auszusprechen: Wir wollen solche Planungsstudios in ganz Deutschland."
Ikea ist Deutschlands größter Möbelhändler und beschäftigt fast 19.500 Menschen. Im vergangenen Geschäftsjahr 2022/2023 (bis Ende August) hatte Ikea Deutschland die Umsatzeinbußen der Corona-Pandemie hinter sich gelassen. Der Erlös wuchs nach Unternehmensangaben um 13,3 Prozent auf gut 6,4 Milliarden Euro.
Die Zahl der Besucher in den Einrichtungshäusern stieg bundesweit um rund 11 Prozent auf 81,8 Millionen. Der Rekord von etwa 97 Millionen Besuchern von vor der Pandemie wurde aber verfehlt. Ikea versucht, auch mit Preissenkungen für bestimmte Produkte gegenzusteuern. In der "Bild am Sonntag" kündigte Kadnar angesichts günstigerer Einkaufspreise weitere Reduzierungen an.
- bild.de: Ikea zieht in alle Innenstädte
- "Express", gedruckte Ausgabe, vom 15. April 2024
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa