Kiel TK: Rettungsdienst und Notfallversorgung besser koordinieren
Die Techniker Krankenkasse (TK) fordert eine bessere Koordinierung von Rettungsdienst und Notfallversorgung in Schleswig-Holstein. "Wir schlagen vor, dass der Rettungsdienst nicht nur Krankenhäuser anfährt, sondern die Patientinnen und Patienten je nach Schweregrad der Erkrankung oder Verletzung auch in regionale Gesundheitszentren oder ambulante Unfallzentren bringen kann", teilte der Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein, Sören Schmidt-Bodenstein, am Mittwoch mit. Voraussetzung dafür seien rund um die Uhr verfügbare ambulante Akutversorgungsmöglichkeiten.
Nicht jede akute Erkrankung oder Verletzung ist nach Schmidt-Bodensteins Angaben ein Fall für die Notaufnahme oder den Notruf 112. Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der TK habe allerdings ergeben, dass für die Menschen im Norden bei akuten medizinischen Beschwerden die Notaufnahme eines Krankenhauses die erste Anlaufstelle ist, wenn die Arztpraxis geschlossen ist.
43 Prozent der Befragten würden sich für den direkten Gang in die Notaufnahme entscheiden. 22 Prozent gaben in der Umfrage an, sie würden den Rettungsdienst alarmieren. Etwa jede dritte Person würde bei Beschwerden außerhalb der Öffnungszeiten einer Praxis warten, bis diese wieder geöffnet habe, den ärztlichen Bereitschaftsdienst kontaktieren oder eine ärztliche Bereitschaftspraxis aufsuchen.
Der Rettungsdienst bringe oft Patienten in ein Krankenhaus, für die eine stationäre Behandlung nicht erforderlich sei. Allein die Einsatzzahlen und die Kosten des Rettungsdienstes in Schleswig-Holstein seien von 2011 bis 2021 um knapp 35 Prozent gestiegen.
Für die Organisation schlägt die TK eine landesweite Leitstelle vor, die von den Rettungsdienstträgern im Land und der Kassenärztlichen Vereinigung gemeinsam betrieben wird. Diese könne auch die Akutberatung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes übernehmen.