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Mehr als 1500 Corona-Demonstrationen zu Jahresbeginn


Kiel
Mehr als 1500 Corona-Demonstrationen zu Jahresbeginn

Von dpa
21.04.2022Lesedauer: 2 Min.

In den ersten Monaten des Jahres hat es in Schleswig-Holstein mehr Protestaktionen gegen die Corona-Politik gegeben als 2020 und 2021. "Im Zeitraum von Anfang Januar bis Anfang April 2022 haben wir landesweit etwa 1500 Demonstrationen registriert - also in vier Monaten mehr als im gesamten vorangegangenen Pandemie-Zeitraum", sagte ein Sprecher des Landespolizeiamts der Deutschen Presse-Agentur. Hinzu kamen 200 Gegendemonstrationen. Das Spektrum reichte von Spaziergängen mit 2 bis 3 Personen über Lichterketten, Schweigemärsche bis hin zu Kundgebungen mit mehr als 2000 Menschen.

Mitte Dezember habe es landesweit zum ersten Mal sogenannte Montagsspaziergänge in größerer Anzahl gegeben, sagte der Polizeisprecher. Anfang 2022 sei ein steigender Trend verzeichnet worden. "Die Zahl der Teilnehmer alleine an den Montagsdemonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen lag zu Beginn des neuen Jahres regelmäßig über 6000 Menschen landesweit, mit einer Spitze von über 10 000 Teilnehmern Ende Januar." Zunehmend habe es auch Gegendemonstrationen gegeben.

Zum Vergleich: Von März 2020 bis Ende 2021 wurden nach Angaben des Landespolizeiamtes etwa 1130 Demonstrationen gemeldet, davon etwa 490 im Jahr 2020 und 640 im Jahr 2021. Seit dem Wegfall der Corona-Einschränkungen nehmen aber immer weniger Menschen daran teil. "Wir beobachten seit Anfang März wöchentlich einen in der Tendenz rückläufigen Trend was die Teilnehmerzahl angeht", sagte der Sprecher. "Die Anzahl an Demonstrationen liegt aber weiterhin in etwa auf dem Niveau vom Dezember 2021, also zwischen 50 und 70 pro Woche."

Parallel dazu registrierte die Polizei im Norden 2021 insgesamt 3559 Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz, darunter 479 Straftaten. Im ersten Quartal 2022 wurden bereits in etwa so viele Straftaten erfasst wie im gesamten Vorjahr, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts der dpa. "Grund hierfür dürften mitunter die zurückliegenden Strafrechtsänderungen sein." Deshalb sei ein Vergleich nur bedingt möglich. Die Zahl der Vorgänge mit Ordnungswidrigkeiten sei verglichen mit 2021 deutlich zurückgegangen und befinde sich im dreistelligen Bereich.

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