Kiel Nordbahn lässt in Schleswig-Holstein Akkuzüge fahren
Akkus statt Diesel: Von Dezember nächsten Jahres an sollen auf wichtigen Bahnstrecken in Schleswig-Holstein Züge mit modernem E-Antrieb rollen. Dazu unterzeichneten die Nordbahn-Geschäftsführer Eduard Bock und Holger Kratz sowie Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) am Montag in Kiel entsprechende Verträge. Die ausschließlich mit Ökostrom versorgten elektrischen Züge werden auf Strecken eingesetzt, die keine Oberleitungen haben. Die Akkus sollen an den größeren Bahnhöfen aufgeladen werden.
Das "Akkunetz Nord" umfasst die Linien Flensburg-Eckernförde-Kiel, St.-Peter-Ording-Husum und Husum-Rendsburg-Kiel. Diese werden bisher von der DB Regio bedient. Im künftigen "Akkunetz Ost-West" mit den Strecken Büsum-Heide-Neumünster und Neumünster-Bad Oldesloe fährt bereits die Nordbahn. Das Unternehmen sagte auch mehr Komfort zu - mit größerer Beinfreiheit, breiteren und bequemeren Sitzen, gratis WLAN, Steckdosen und Tischen an jedem Platz sowie mehr Fahrradstellplätzen. Die Nordbahn hatte sich in einem europaweiten Vergabeverfahren in beiden Netzen durchgesetzt. Sie übernimmt alle interessierten Lokführer von DB Regio, sucht aber noch weiteres Personal für die neuen Leistungen.
"Die heutigen Unterschriften bilden den Abschluss des großen Vergabeverfahrens zum Einsatz von Akkutriebzügen in Schleswig-Holstein", erklärte Minister Buchholz. "Das ist ein wichtiger und großer Schritt, Schleswig-Holsteins Schienenpersonennahverkehr bis 2030 klimaneutral aufzustellen." Mit den Akkuzügen würden auf den vielen Bahnstrecken ohne Oberleitung jedes Jahr etwa zehn Millionen Liter Diesel eingespart und jährlich rund 26.000 Tonnen Kohlendioxid vermieden.