Kiel Halle und Gebäude bei Bombensprengung beschädigt
Die Sprengung einer 1000-Pfund-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg in einer Halle auf einem Werftgelände in Kiel hat erheblichen Schaden verursacht. "Durch die Wucht der Explosion wurden die Halle sowie nebenstehende Gebäude beschädigt", teilte ein Sprecher der U-Boot-Werft ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) am Samstag mit.
Es sei noch nicht möglich gewesen, den Schaden genauer zu begutachten. "Dementsprechend konnte auch noch keine genaue Schadenssumme ermittelt werden." Auf dem Gelände der Werft war am Freitagnachmittag die Fliegerbombe gesprengt worden. Die Detonation war laut Polizei im ganzen Stadtgebiet zu hören gewesen.
Nach einem Bericht der Online-Ausgabe der "Kieler Nachrichten" (Samstag) geht der Schaden in die Millionen. "Erste Schätzungen werten den Schaden allein an der Halle 10 im zweistelligen Millionenbereich - mindestens 20 Millionen Euro", hieß es in dem Bericht. Die 200 Meter lange und gut 30 Meter hohe Halle sei einsturzgefährdet. Stahltore seien aus der Verankerung gerissen und fast alle Scheiben zerborsten. "Das sieht hier aus wie in einem Kriegsgebiet", zitierte das Blatt einen Werftarbeiter am Samstagmorgen.
"Wir sind sehr froh, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Weder bei den Arbeiten an den Fundamenten, dem Fundort der Bombe, noch bei der anschließenden Sprengung", sagte der Werftensprecher.
Die Aufräumarbeiten seien gut vorangekommen. Die Werksfeuerwehr, Mitarbeiter und unterstützende Unternehmen seien mit Räumungs- und Sicherungsmaßnahmen beschäftigt gewesen, teilte das Unternehmen mit.
Es sei vorrangig darum gegangen, lose Teile zu entfernen, um den sicheren Zugang zur Halle zu ermöglichen. Ein Statiker habe die Halle, in der neue Fundamente für Maschinen gelegt werden sollten, für diese Arbeiten freigegeben. "Bis auf den durch die Sprengung betroffenen Bereich ist die Werft wieder im Normalbetrieb", erklärte das Unternehmen.
Die Bombe war bei Baggerarbeiten in der TKMS-Halle gefunden worden. Da sie bereits bewegt worden war, sei es zu riskant gewesen, die mit einem Langzeitzünder versehene Munition zu entschärfen, hieß es.
Vor der Sprengung war das Werftgelände auf dem Kieler Ostufer evakuiert worden. Für Anwohnerinnen und Anwohner außerhalb des Geländes bestand laut Polizei keine Gefahr. Sie konnten in ihren Häusern und Wohnungen bleiben.