Kiel CDU vorne bei Umfrage: Große Zufriedenheit mit Regierung
Eine deutliche Mehrheit der Schleswig-Holsteiner wünscht sich Daniel Günther (CDU), auch nach der Landtagswahl am 8. Mai, als Ministerpräsident. Einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks zufolge ist der Zuspruch für ihn ungewöhnlich groß. Die CDU liegt in der Umfrage mit 33 Prozent klar vorne. SPD und Grüne kommen in der sogenannten Sonntagsfrage jeweils auf 20 Prozent. Es folgen die FDP mit 9 Prozent, die AfD mit 6 und der von der Fünf-Prozent-Klausel befreite SSW mit 4 Prozent. Die Linke würde mit 3 Prozent erneut den Einzug in den Landtag verpassen.
Wären die Umfragezahlen Wahlergebnisse, könnten CDU und Grüne ohne die FDP regieren. Eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und der FDP wäre rein rechnerisch ebenfalls möglich, ein Bündnis aus SPD, Grünen und SSW hätte dagegen keine Mehrheit.
78 Prozent der Befragten gaben an, mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden zu sein. Das sind 7 Prozentpunkte mehr als im Januar. 43 Prozent sprachen sich dafür aus, dass die CDU die Landesregierung auch künftig anführen soll.
Mit Ministerpräsident Günther zeigten sich 74 Prozent zufrieden. Im direkten Vergleich mit seinen Herausforderern liegt Günther weit vorne. Wäre eine Direktwahl möglich, würden sich 65 Prozent für den CDU-Kandidaten entscheiden. Monika Heinold (Grüne) käme auf 9 Prozent, SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller nur auf 5 Prozent. Nur 26 Prozent der Befragten gaben an, ihn überhaupt zu kennen. Auch mehr als die Hälfte der Anhänger von SPD und Grünen favorisieren Günther. Die Landesregierung überzeugt mit ihrer Arbeit auch 83 Prozent der SPD-Anhänger.
"Das gibt ordentlich Rückenwind für den Wahlkampf in den kommenden Wochen", sagte CDU-Landesvize Karin Prien zu den Umfragewerten. "Die nochmals gestiegene Zufriedenheit mit der Arbeit unseres Ministerpräsidenten zeigt, was für einen breiten Rückhalt Daniel Günther bei den Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern genießt."
Umfragen bestimmten nicht Wahlergebnisse, meinte SPD-Spitzenkandidat Losse-Müller unter Hinweis auf die jüngste Bundestagswahl. "Wir werden jeden verbleibenden Tag nutzen, um für unsere Politik zu werben." Die Sorgen angesichts des Krieges in der Ukraine überdeckten landespolitische Themen stark. "Die Menschen werden sich erst sehr spät entscheiden."
Die grüne Spitzenkandidatin Heinold nannte die Umfrage motivierend. "20 Prozent für uns Grüne und 37 Prozent Zufriedenheit mit meiner Arbeit sind eine gute Ausgangslage", sagte die Finanzministerin. Die Grünen haben das Ziel ausgegeben, stärkste Partei zu werden und mit Heinold nach der Wahl die Ministerpräsidentin zu stellen.
FDP-Spitzenkandidat Bernd Buchholz bezeichnete die 9 Prozent für seine Partei als gesunde Basis und ausbaufähige Position. Der FDP sei es immer gelungen, bei Wahlen gegenüber Umfragen kräftig zuzulegen. Die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Regierungsbeteiligung sei sehr groß, sagte der Wirtschaftsminister. "Wir würden gerne mit Daniel Günther weiterregieren".