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Dreifachmord-Prozess: Aussage zu Affäre ohne Öffentlichkeit


Kiel
Dreifachmord-Prozess: Aussage zu Affäre ohne Öffentlichkeit

Von dpa
03.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Landgericht KielVergrößern des Bildes
Die Sonne scheint auf den Eingangsbereich am Landgericht Kiel. (Quelle: Frank Molter/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

Im Prozess um den mutmaßlichen Dreifachmord eines Zahnarztes aus Westensee (Kreis Rendsburg-Eckernförde) ist die Öffentlichkeit am Donnerstag für die Aussage einer Arzthelferin über ihre persönliche Beziehung zum Angeklagten ausgeschlossen worden. Das Kieler Landgericht begründete den Ausschluss damit, dass ihre Aussagen über die Kontakte mit dem Angeklagten ihre schutzwürdigen Interessen verletzen würden. Die 45-Jährige hatte Zeugenaussagen zufolge ein Verhältnis mit dem 48-Jährigen. Davon soll seine Ehefrau erfahren haben - was neben seiner Gewalttätigkeit mit zum Scheitern der Ehe geführt haben soll.

Die Ehefrau hatte demnach heimlich sexuellen Kontakt zwischen ihrem Mann und der Zeugin in dessen Praxis über ein Tonband mitgeschnitten und abgehört. Im öffentlichen Teil ihrer Aussage beschrieb die medizinische Fachangestellte den Angeklagten als bis zur Selbstaufgabe empathisch und "absolut übertrieben hilfsbereit". Ihm sei dabei "alles über den Kopf gewachsen", sagte sie. Der Mann sei hoch verschuldet gewesen, habe nicht gewusst, wie er die Praxis in Gang bringen solle. Sie habe ihm gesagt: "Du bist zu gut für diese Welt", berichtete die Frau unter Tränen.

Im Hinblick auf den angeklagten dreifachen Mord sagte sie: "Er kann mitfühlen, deshalb verstehe ich das nicht. So kenn' ich ihn nicht." Allerdings habe sie auch beobachtet, dass "er nach außen lächelte, aber die Faust in der Tasche ballte". Während ihrer Angestelltenzeit bei ihm von etwa 2015 bis 2020 habe sie ihn mehrfach aufgefordert, unbedingt auch für sich zu sorgen.

Der 48-Jährige soll am 19. Mai 2021 seine Ehefrau und deren neuen Bekannten in Dänischenhagen mit einer Maschinenpistole erschossen und danach in Kiel auch einen gemeinsamen Bekannten des Ehepaares getötet haben - mit einer halbautomatischen Pistole. Mit dieser Waffe stellte er sich am Tatabend in Hamburg der Polizei.

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