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FDP will Wiederanfahren von Atomkraftwerken prüfen


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FDP will Wiederanfahren von Atomkraftwerken prüfen

Von dpa
01.03.2022Lesedauer: 2 Min.
AKW BrokdorfVergrößern des Bildes
Blick auf das Atomkraftwerk Brokdorf am Elbdeich. (Quelle: Christian Charisius/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)

Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine will die FDP eine zeitweise Rückkehr zur Atomkraft in Schleswig-Holstein prüfen. "Eine temporäre Aussetzung des Atomausstiegs sollte geprüft werden", sagte der FDP-Energiepolitiker Oliver Kumbartzky am Dienstag. "Das betrifft zum einen die noch laufenden Kernkraftwerke, aber auch die erst vor wenigen Wochen vom Netz gegangenen Meiler wie beispielsweise Brokdorf." Es dürfe keine Denkverbote und Tabus geben. Zuvor hatte das "Flensburger Tageblatt" (Dienstag) darüber berichtet.

Das AKW Brokdorf war als letzter Atommeiler Schleswig-Holsteins in der Silvesternacht endgültig vom Netz gegangen. Von 1986 bis Ende 2021 hatte es nach Angaben von Betreiber PreussenElektra mehr als 380 Milliarden Kilowattstunden Strom (brutto) erzeugt. Gemäß dem Atomausstieg durfte der Druckwasserreaktor mit seiner Netto-Leistung von 1410 Megawatt bis Ende 2021 Strom ins Netz einspeisen. Damit endete die Zeit der Atomkraft im Norden. Die Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel wurden nach schweren Pannen bereits vor Jahren abgeschaltet.

Das schleswig-holsteinische Umweltministerium wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Vorstoß des FDP-Politikers äußern. Die stellvertretende Ministerpräsidentin und Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) sagte dem Blatt: "Wir haben den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen und dazu stehe ich." Es könne und dürfe keine Antwort auf eine internationale Krise sein, abgeschaltete Kernkraftwerke wieder ans Netz gehen zu lassen. CDU, Grüne und FDP regieren im Norden gemeinsam.

Kumbartzky betonte, ein vorläufiger Ausstieg aus dem Kohleausstieg sei für die Liberalen dagegen keine Option. "Deutschland bezieht große Mengen an Steinkohle aus Russland, womit wir in einem ähnlichen Abhängigkeitsverhältnis sind wie beim Erdgas." Auch aus Klimaschutzgründen sei eine temporäre Aussetzung des Atomausstiegs sinnvoller als das Hochfahren von Kohlekraftwerken.

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