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Landtag befasst sich mit psychischer Situation von Schülern


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Landtag befasst sich mit psychischer Situation von Schülern

Von dpa
23.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Karin Prien (CDU)Vergrößern des Bildes
Karin Prien (CDU) spricht. (Quelle: Michael Kappeler/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

Mit dem absehbaren Ende der einschneidenden Corona-Maßnahmen an den Schulen Schleswig-Holsteins rückt die Frage nach Bewältigung der psychischen Belastungen in den Vordergrund. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien sieht die gesamte Gesellschaft gefordert, Kinder und junge Erwachsene aus der Corona-Krise zu führen und langfristige Schäden zu minimieren. "Genau daran arbeiten wir jetzt", sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch im Landtag. Man sei für ein Konzept im Gespräch mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und Wissenschaftlern sowie dem Bundeswissenschaftsministerium.

Sie spreche im Parlament nicht zum ersten Mal darüber, "dass gerade die psychosoziale Situation der Schülerinnen und Schüler uns besonders besorgen muss", sagte Prien. Im Rahmenkonzept für das laufende Schuljahr sei den Schulen bereits der Auftrag gegeben worden, vor allem die psychosoziale Gesundheit der Schüler in den Blick zu nehmen. Frühes Eingreifen bei psychischen Erkrankungen von jungen Menschen sei besonders wichtig. Nur so könne verhindert werden, dass diese auch auf Dauer und im Erwachsenenalter an psychischen Erkrankungen leiden müssten.

Unterstützung erhielt die Ministerin aus den Reihen der Jamaika-Koalition. Die Abgeordnete Ines Strehlau (Grüne) forderte mehr Kinder- und Jugendtherapeuten und mehr Kassensitze. An den beruflichen Schulen gebe es seit einigen Jahren Schulpsychologen, die beim Land angestellt sind. "Wir sollten überlegen, ob wir dieses Modell nicht auf die allgemeinbildenden Schulen übertragen."

Die Maßnahmen gegen das Coronavirus hätten Folgewirkungen, betonte der CDU-Abgeordnete Tobias von der Heide. "Viele Schülerinnen und Schüler leiden unter psychosozialen Auswirkungen. Das wissen wir mittlerweile." Nach zwei Jahren Pandemie werde es immer wichtiger, den Blick auf die Langzeitfolgen zu richten und Maßnahmen noch stärker auf Angemessenheit und Verhältnismäßigkeit zu überprüfen.

Anita Klahn (FDP) sagte, sie mache sich inzwischen deutlich größere Sorgen um die persönliche, sozial-emotionale Entwicklung der jungen Menschen als um Lernrückstände. "Auch wenn ich beides als dramatisch empfinde."

Martin Habersaat (SPD) warnte vor zu frühen Lockerungen der Schutzmaßnahmen und plädierte für die Möglichkeit von Distanzunterricht. Am Montag seien laut Zahlen des Schuldashboards 71 Lehrkräfte und 691 Schüler an Corona erkrankt gewesen. Das sei eine deutliche Steigerung zum Vortag gewesen. "Die Koalition will es nicht wahrhaben und schreibt in ihrem Schönwetter-Berichtsantrag von sinkenden Inzidenzen, wo sie leider in Teilen des Landes auch wieder steigen." Die Regelungen zum Distanzunterricht für beurlaubte Schüler oder Kinder in Quarantäne seien viel zu bürokratisch, kritisierte Habersaat.

Aus Sicht von Jette Waldinger-Thiering (SSW) ist es jetzt wichtig, die Schüler psychisch zu stärken. Aus den Schulen sei aber zu hören, dass es an psychologischer Unterstützung mangele. An den Berufsschulen gebe es eine Planstelle rechnerisch für mehr als 4800 Schüler, an den allgemeinbildenden Schulen und Förderzentren für mehr als 8500 Kinder. "Was unsere Schülerinnen und Schüler aber brauchen, sind feste und zuverlässige Beratungsangebote vor Ort."

Der AfD-Abgeordnete Volker Schnurrbusch wiederholte seine Ansicht, dass es von Anfang an keine Corona-Schutzmaßnahmen an Schulen gebraucht hätte.

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