Kiel Vogt: LNG kein Knackpunkt in möglichen Koalitionsgesprächen
Schleswigs-Holsteins FDP-Landtagsfraktionschef Christopher Vogt hat das Nein der Grünen zum Bau eines LNG-Terminals für verflüssigtes Erdgas im Norden kritisiert. "Ich kann den Beschluss des Grünen-Parteitages in keiner Weise nachvollziehen", sagte Vogt am Dienstag in Kiel. Der Koalitionspartner von CDU und FDP hatte das Projekt in Brunsbüttel am Sonntag gegen den Willen der Landesminister und Spitzenkandidatinnen erneut klar abgelehnt.
Vogt sagte, für ihn sei nach der Landtagswahl am 8. Mai keine FDP-Regierungsbeteiligung denkbar, die aus ideologischen Gründen etwas verhindere, was das Land dringend brauche. Die Grünen würden ihre Meinung sehr schnell revidieren müssen. Bei möglichen Koalitionsverhandlungen werde LNG aber kein Knackpunkt sein.
Auch die regierende Jamaika-Koalition sei dadurch nicht gefährdet, sagte Vogt. "Man schlägt da die falsche Schlacht auf grüner Seite." Die Hälfte des derzeit verfeuerten Erdgases werde aus Russland bezogen. "Wir sehen ja jetzt schon, dass Russland das Erdgas auch als Waffe einsetzt." Das Thema LNG müsse deshalb in Deutschland schneller denn je vorangetrieben werden. "Brunsbüttel ist ein idealer Standort."
"Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass eine neue Landesregierung - auch wenn die Grünen daran beteiligt sind - ein LNG-Terminal ausschließt", sagte Vogt. Das gelte auch für wichtige Straßenbau-Projekte. Pünktlich zum russischen Einmarsch in die Ukraine zu sagen, dass amerikanisches Flüssiggas nicht benötigt werde, sei schon bemerkenswert.