Kiel Verkehrsminister: Besseres Unwetter-Management der Bahn
Nach den Sturmtiefs "Ylenia" und "Zeynep" hat Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) ein besseres Unwetter-Krisenmanagement der Deutschen Bahn gefordert. "Es kann nicht sein, dass die DB beispielsweise die Einstellung ihres Verkehrs für 19.00 Uhr ankündigt, die Züge dann aber bereits vier bis fünf Stunden früher nicht mehr rollen", sagte Buchholz am Sonntagabend in Kiel. Zudem sei er sicher, dass bei einem gründlicheren und früheren Grünschnitt entlang der elektrifizierten Strecken viele Baumstürze auf Oberleitungen hätten verhindert werden können. Er werde dies noch einmal an DB-Vorstand Ronald Pofalla adressieren.
Es sei "zweifellos nachvollziehbar, dass die DB den Verkehr auf manchen Strecken einstellt", sagte der Minister. Klar sei für ihn aber auch, dass die Bahn eine Menge mehr tun könne als bisher, um schwere Unwetter-Schäden und damit massive Ausfälle abzuwenden. "Und die Fahrgastinformation bleibt ebenfalls ein Dauerthema, bei dem der Konzern noch eine Menge Luft nach oben hat", erklärte der Minister.
Schleswig-Holstein hatte vor rund zwei Jahren über die Verkehrsministerkonferenz eine effektivere Vorbeugung vor Sturmschäden seitens des Bundes und der Bahn auf den Weg gebracht. Der Bundestag hatte dann im April vergangenen Jahres einer Gesetzesänderung zugestimmt, die die Kontrolle der Vegetation an Bahnstrecken erleichtern soll. Es geht vor allem um Betretungsrechte für Bahnpersonal auf Privatgrundstücken, sofern die Eigentümer ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachkommen.